Führungswechsel beim Gipfeli-Hersteller Aryzta: Die Aktionäre wählen Urs Jordi mi 66 Prozent zum neuen Verwaltungsratspräsidenten.
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Der Bäckereikonzern Aryzta schreibt schwarze Zahlen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Gipfeli-Bäcker Aryzta gab es einen Führungswechsel.
  • Ex-Hiestand-Chef Urs Jordi wird neuer Verwaltungsratspräsident.
  • Dies wurde an der Generalversammlung am Mittwoch beschlossen.

Beim Gipfeli-Hersteller Aryzta kam es bei der Führungsspitze zu einem Wechsel: Am Mittwoch wählten die Aktionäre alle drei von der aktivistischen Investorengruppe um Veraison vorgeschlagenen Verwaltungsräte. Dabei wurde der Ex-Hiestand-Chef Urs Jordi zum neuen Präsidenten ernannt.

Jordi wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung mit knapp 97 Prozent in den Verwaltungsrat und mit 66 Prozent zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt.

Präsident Gary McGann verlässt Aryzta

Daneben ziehen mit Armin Bieri, ebenfalls ein ehemaliger Hiestand-Manager, und Heiner Kamps zwei weitere Branchenexperten in den Verwaltungsrat ein.

Derweil verlassen der bisherige Präsident Gary McGann sowie Dan Flinter, Rolf Watter und Annette Flynn das Aufsichtsgremium. Aryzta-Chef Kevin Toland wurde am Mittwoch von den Aktionären aus dem Verwaltungsrat abgewählt.

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Der frühere Hiestand-CEO Urs Jordi (Mitte) ist neuer VRP. - Keystone

Fast zwei Drittel folgten dem entsprechenden Antrag der Investorengruppe. Watter, der der GV vorstand, drückte sein Bedauern darüber aus. Toland habe aber bereits im Vorfeld zugesagt, als CEO an Bord zu bleiben.

Andreas Schmid selbst aus dem Rennen ausgestiegen

Damit hat sich die Investorengruppe um den aktivistischen Fonds Veraison in allen Punkten durchgesetzt. Der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat soll Aryzta wieder auf Vordermann bringen. Für dieses Ziel hat die Investorengruppe nach gewohnter Veraison-Manier schnell einigen Druck aufgesetzt: Der Fonds baute seit dem Mai einen Anteil von rund 20 Prozent an Aryzta auf. Und forderte die Einberufung der nun abgehaltenen ausserordentlichen GV.

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Der ehemalige Barry-Callebaut-Chef Andreas Schmid gab den Kampf um das Aryzta-Verwaltungsratspräsidium auf. - Keystone

Ursprünglich hätte es beim Präsidium zu einer Kampfwahl kommen sollen: Aryzta stellte Andreas Schmid, ehemaliger Barry-Callebaut-Chef und Verwaltungsrat mehrere Firmen, für den Posten auf.

Doch dieser nahm sich am Vortag der GV selbst aus dem Rennen. Dies begründete er mit den «jüngsten Entwicklungen», wobei er offensichtlich auf die jüngst bekannt gewordenen Übernahmeverhandlungen anspielte.

Jordi will Firma zurück auf Erfolgspfad bringen

Am Donnerstagabend hatten Aryzta und die Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer bestätigt, Übernahmeverhandlungen zu führen. Singer ist bekannt als aggressiver Investor. Unter anderem hat er bereits den Kurznachrichtendienst Twitter und den Pharmakonzern Bayer ins Visier genommen.

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Ein «Gipfeli-Bäcker» bei Aryzta. - Keystone

Auch Jordi sprach sich entschieden gegen einen Verkauf aus. «Das wäre der schlechteste Zeitpunkt», sagte er an der GV. «Wir sind hier, um das Unternehmen auf den Erfolgspfad zurückzuführen.»

An der GV waren knapp 60 Prozent des Aktienkapitals vertreten. Die meisten hatten dabei schon im Vorfeld abgestimmt. An der GV erschienen 135 Aktionäre, die rund 18 Prozent der abgegebenen Stimmen vertraten.

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