Anbieter für Geschlechtsbestimmung bei Hühnereiern stoppt Expansionspläne
Das auf die Geschlechtsbestimmung im Ei spezialisierte Unternehmen stoppt vorerst seine Pläne für ein neues Werk.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Geschäftsführer kann den Ansprüchen der Investoren nicht gerecht werden.
- Das Unternehmen forscht weiter an einer früheren Bestimmung des Geschlechts.
Geschäftsführer nennt Regierungspläne gegen Töten von Hühnerembryonen als Grund. «Ich kann den Investoren derzeit nicht versprechen, dass wir die Anforderungen der Bundesregierung bis 2024 erfüllen können», sagte Geschäftsführer Ludger Breloh der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwochsausgabe).
Das Kölner Unternehmen wollte ursprünglich in diesem Jahr mit dem Bau eines Zentrums zur Geschlechtsbestimmung im Kreis Wesel beginnen. Grund für den vorübergehenden Stopp der Planung ist laut Breloh nun ausgerechnet das geplante Gesetz der Bundesregierung, das das Kükentöten ab 2022 verbieten soll. Der Entwurf von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sieht vor, dass ab 2024 auch das Töten von Hühnerembryonen im Ei nach dem 6. Bruttag verboten ist.
«Mit unserer Technologie bestimmen wir derzeit am achten oder neunten Tag das Geschlecht des Kükens», sagte Breloh der Zeitung. Zwar forsche sein Unternehmen an einer möglichen früheren Bestimmung - und damit auch einer früheren Verarbeitung von Eiern mit männlichen Embryonen. Es sei aber fraglich, ob dies bis 2024 erfolgreich ist. Falls es nicht gelinge, wären geplante Investitionen im zweistelligen Millionenbereich für den neuen Unternehmensstandort «in den Sand gesetzt».