Analysten sehen Schweizer Pharmakonzerne von Zöllen kaum betroffen
Schweizer Pharmafirmen wie Roche und Novartis dürften von Trumps geplanten 100-prozentigen US-Strafzöllen auf Medikamente kaum betroffen sein.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle von 100 Prozent auf bestimmte importierte Medikamente dürften laut Analysten kaum Auswirkungen auf die grossen Schweizer Pharmakonzerne haben. Roche und Novartis hätten bereits umfassende Investitionen und neue Produktionsstätten in den USA geplant.
Gemäss der Ankündigung von Trump in der Nacht auf Freitag wären ab dem 1. Oktober «markengeschützte» Medikamente von den Zöllen betroffen, sofern die Hersteller keine Produktionsstätten in den USA betreiben oder bauen.
Schweizer Pharmaunternehmen gut vorbereitet
Roche habe gerade den Spatenstich für eine neue Fabrik in North Carolina bekannt gegeben, und Novartis plane ebenfalls neue und erweiterte Produktionsstätten in den USA, erklärte die Bank Vontobel in einem Kommentar. Auch Sandoz sei abgesichert, da das Geschäft mit Generika von den Zöllen ausgenommen sei.
Unklarer dagegen sei die Lage für Galderma, hiess es. Der Spezialist für Hautpflege und ästhetische Dermatologie produziert bestimmte Präparate wie Neuromodulatoren ausserhalb der USA und das neue Mittel Nemluvio werde nur teilweise in den USA hergestellt.
Vontobel betonte zudem, dass höhere Medikamentenpreise in den USA politisch unerwünscht seien und drohende Engpässe den Druck auf die Regierung verstärken würden. Zudem könnten Strafzölle die geplanten Investitionen der Branche in den USA gefährden und die führende Position des Landes in der Medikamentenentwicklung schwächen.