Absatz von Pflanzenschutzmitteln 2018 um neun Prozent gesunken
Der Absatz an Pflanzenschutzmitteln ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bundesamt: Gründe waren Trockenheit und «hohe Sensibilität der Landwirte».
Er sank um etwa neun Prozent auf 105.000 Tonnen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag mitteilte. Das entspreche 45.000 Tonnen Wirkstoff. Gründe für die geringere Nachfrage seien die trockene Wetterlage 2018, aber auch die «hohe Sensibilität der Landwirte hinsichtlich der Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln» gewesen.
Besonders stark sei der Rückgang bei Mitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat gewesen: Der Absatz ging um 26,5 Prozent auf rund 4700 Tonnen zurück, wie das BVL mitteilte. Das liegt demnach aber vor allem an dem hohen Einsatz dieser Mittel im sehr nassen Jahr 2017. Dennoch liege die Zahl von 2018 deutlich unter dem Mittelwert der vergangenen 15 Jahre.
«Der Trend zeigt: Es geht auch mit weniger Glyphosat», erklärte der Grünen-Politiker Harald Ebner in Berlin. Dennoch führe Glyphosat nach wie vor mit grossem Abstand die Pestizid-Verkaufsstatistik an. «Da muss deutlich weiter reduziert werden, vor allem, wenn man es ernst meint mit einem Ausstieg», forderte Ebner. Nötig seien «konkrete Schritte und vor allem echte Unterstützung für die Bäuerinnen und Bauern bei der Umstellung auf giftfreie Alternativen».
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mache das glatte Gegenteil, kritisierte der bioökonomiepolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion: Ihre Behörden hätten soeben die deutschen Glyphosat-Zulassungen ohne neue Auflagen oder Einschränkungen und ohne abgeschlossene Überprüfung um ein Jahr verlängert.