Auch ABB will davon profitieren, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge im Strassenbild immer selbstverständlicher werden.
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Eine Ladestation von ABB. (Symolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • ABB E-Mobility soll noch im ersten Semester 2022 an sie Schweizer Börse gebracht werden.
  • Damit soll das erwartet hohe Wachstum finanziert werden.

Elektrisch betriebene Fahrzeuge werden im Strassenbild immer selbstverständlicher. Von diesem Boom will ABB mit seiner Division E-Mobility profitieren. Um das erwartete hohe Wachstum zu finanzieren und der Division genügend Freiheiten zu ermöglichen, soll sie noch im ersten Semester 2022 an die Schweizer Börse gebracht werden.

Das rasante Wachstum des Bereichs lässt sich an einigen Zahlen der ABB-Division illustrieren. Lag der Umsatz im Jahr 2020 noch bei rund 220 Millionen US-Dollar, erwirtschaftete sie im vergangenen Jahr bereits 323 Millionen, entsprechend einem Wachstum von fast 50 Prozent.

Und in diesem Stil soll es vorerst weitergehen. Im laufenden Jahr wird für die Division E-Mobility ein Wachstum von 40 bis 45 Prozent angestrebt, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Mittelfristig rechnet ABB mit einer über dem Markt liegenden jährlichen Umsatzsteigerung in Höhe von 25 bis 30 Prozent.

ABB geht von ausgeglichenem operativen Ergebnis aus

Wegen der hohen Investitionen in das erwartete Wachstum geht ABB für die Division für 2022 lediglich von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis aus. Mittelfristig wird für die operative Marge (EBITDA) aber ein Wert im Bereich von 15 bis 20 Prozent angestrebt. Die Margenverbesserung ergibt sich aus dem steigenden Umsatz sowie über eine Veränderung des Portfoliomix wegen des wachsenden Angebots an Softwarelösungen und digitalen Service-Dienstleistungen.

So hat sich ABB für die Division E-Mobility zum Ziel gesetzt, «sich von einem Hardware-Anbieter zu einem Unternehmen mit ausgewogenem Portfolio einschliesslich Software und digitalen Services zu entwickeln». Der Zugang zu vollständig integrierten End-to-End-Plattformen für die Kunden soll höhere Bruttogewinnmargen und wiederkehrende Umsätze bringen.

Der geplante Börsengang soll der Division die notwendigen Mittel für das erwartete hohe Wachstum in die Kassen spülen. Für die Finanzierung von Akquisitionen und auch die Investitionen in organisches Wachstum macht ABB einen Mittelbedarf von rund 750 Millionen US-Dollar aus.

Börsengang soll noch im ersten Semester über die Bühne gehen

Geeignete Übernahmeziele sieht das Unternehmen insbesondere im Bereich Software. So hat ABB E-Mobility erst vor kurzen die Beteiligung an der chinesischen Chargedot, einem Anbieter von Elektromobilitätslösungen, auf 80 Prozent erhöht.

Vor dem Börsengang, der noch im ersten Semester 2022 über die Bühne gehen soll, wird die Division E-Mobility rechtlich von ABB abgetrennt. Dieser Vorgang soll gemäss früheren Angaben noch im laufenden ersten Quartal abgeschlossen werdeb. ABB beabsichtigt, auch nach dem Börsengang eine Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51 Prozent an E-Mobility zu behalten.

Über die mögliche Bewertung von E-Mobility mochte ABB im vergangenen Dezember noch nicht spekulieren. «Das ist Sache der Investoren», erklärte am damaligen Investorentag CEO Björn Rosengren. Das E-Mobility-Geschäft dürfte allein stehend - relativ gesehen - höher bewertet werden als der Rest von ABB, so seine Überzeugung.

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