Bald erobert Robin Hood mit seinem Pfeilbogen die Herzen der Kinozuschauer. Auch im echten Leben ist Bogenschiessen im Trend. Das WWF ist jedoch kritisch.
Bogenschiessen-Parkour: Bogenschiessen liegt in der Schweiz immer mehr im Trend. Doch welche Probleme bringt es mit sich? - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 10. Januar kommt der Action-Blockbuster «Robin Hood» in die Schweizer Kinos.
  • Auch im echten Leben ist Bogenschiessen im Trend.
  • Das WWF findet das Bogenschiessen in der Natur jedoch gefährlich und bedenklich.

Der wohl bekannteste Bogenschütze der Welt, Robin Hood, kämpft ab dem 10. Januar im neuen Kino-Blockbuster für das Gute in der Welt. Daneben hat es das Bogenschiessen längst aus den Mittelalter-Filmen heraus geschafft.

In der Schweiz gibt es etliche Bogensport-Clubs, hinzu kommen immer mehr Bogenschiess-Parcours in freier Natur. Auch in Seelisberg UR hätte demnächst ein Parcours mit Tierattrappen im Wald eröffnen sollen. Doch unter anderem das WWF hat sich erfolgreich dagegen gewehrt.

Schildkröten und Leoparden als Zielscheibe?

Denn das WWF beobachtet den Trend kritisch: «Es ist eine neue Sportart, und man weiss nicht so recht, wie man damit umgehen soll», so Kurt Eichenberger, Geschäftsleiter WWF Luzern und Uri. Das WWF sei jedoch nicht gegen den Sport, denn: «Bogenschiessen ist für uns ein sympathischer Sport, gerade auch draussen.»

Dass die Bogenschützen auf Rehe oder Hirsche zielen, scheint plausibel.
Bei Schildkröten wird es dann schon etwas exotischer.
Bei Leoparden muss dann die Phantasie des Bogenschützen schon gut mitspielen.
... Oder auch bei Pavianen.
Zu guter Letzt noch ein Krokodil.

Doch das Bogenschiessen im Wald, so wie in Action-Filmen, birgt Risiken. «Es sind vor allem Störungen am Wild», erklärt Eichenberger. «Es hat dort Rehe, Dachse, Füchse», welche man nicht nur stört, sondern mit den Pfeilen auch treffen und töten könnte.

An einem Parcours schiessen die Bogenschützen auf verschiedenste Tierattrappen aus Schaumstoff. Auch daran stört sich Eichenberger: «Da sind Boa´s dabei, Schildkröten, geschützte Tiere wie der Luchs, das kann es ja eigentlich nicht sein.» Da bringe man eine falsche Botschaft rüber.

Interview mit Kurt Eichenberger vom WWF Luzern und Uri. - Nau

Bogenschiessen als Alternative zu Fussball

Ironischerweise ist genau Eichenberger˙s Sohn Dino selbst ein Bogenschütze. Der 15-Jährige trainiert im Bogensportzentrum Zürich: «Es ist ein sehr ruhiger Sport, man braucht viel Konzentration und ich ziele auch sonst gerne wie im Ballsport.» Für das Bogenschiessen hat er das Fussball aufgegeben.

Der 15-Jährige schiesst mit dem Bogen lieber draussen, als in der Halle. Wieso man genau auf Tierattrappen schiesst, kann auch er sich nicht erklären. Aber: «Es ist etwas realistischer, habe ich das Gefühl.» Zudem sei es auch eine Abwechslung. Aber auch Dino gesteht ein: «Wir haben hier eine Raupe, die sieht schon sehr unrealistisch aus. Aber es ist noch lustig.»

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