Nach den Schulferien steigen zahlreiche Jugendliche ins Berufsleben ein. Schulabgänger auf Lehrstellensuche haben auch dieses Jahr gute Aussichten.
Andre Monhart, vom Fachbereich Berufsberatung Zürich, informiert über die Lehrstellensituation. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Sommerferien beginnen wieder viele Schulabgänger eine Berufsausbildung.
  • Insgesamt sind die Aussichten sehr gut: Nur sehr wenige verbleiben ohne Anschlusslösung.
  • Alleine in Zürich werden bis 1800 Lehrstellen nicht besetzt.

Wie jedes Jahr beginnt für viele Jugendliche nach den Sommerferien der Einstieg ins Berufsleben: Sie beginnen entweder eine Lehre oder absolvieren eine anderweitige Berufsausbildung. Während die Lehrstellensuche sich in manchen Jahren auch mal mühselig gestalten konnte, finden Schulabgänger in diesem Jahr hervorragende Aussichten vor.

Andre Monhart, Leiter des Fachbereichs Berufs-, Studien und Laufbahnberatung im Kanton Zürich, erklärt: «Insgesamt sieht die Lehrstellensituation sehr gut aus. In den letzten Jahren konnten im Kanton Zürich am Schluss jeweils bis zu 1800 Stellen gar nicht erst besetzt werden.»

Jugendliche ohne Anschlusslösung sind selten

Gibt es denn auch Schülerinnen und Schüler, die keine Stelle finden? «Natürlich, das gibt es immer.» Doch: Zumindest in Zürich würden in den letzten Jahren nur gerade 3 Prozent aller Jugendlichen ohne konkrete Anschlusslösung verbleiben. Diese gute Quote sei nicht zuletzt auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und die guten Beratungs- und Informationsangebote zurückzuführen.

Schüler
Zwei Pflegekräfte erklären Schülern wie eine venöse Blutentnahme durchgeführt wird. - Keystone

Anschlusslösungen können auch jetzt noch gefunden werden

Doch selbst diejenigen, deren Suche dieses Jahr noch nicht von Erfolg gekrönt war, müssen den Kopf nicht hängen lassen. Monhart hebt hervor, dass man einerseits noch bis Ende September mit einer Lehre beginnen könne. Offene Stellen gibt es derzeit noch einige: Laut Zahlen der Plattform yousty.ch sind schweizweit aktuell noch 6421 Lehrstellen zu vergeben – 689 davon in Zürich.

Andererseits finden sogar noch im September Veranstaltungen wie der «Last Call» des BIZ in Zürich statt: «Dort können sich die bislang erfolglosen Jugendlichen nochmals melden. Vor Ort werden sie dann von Berufsberatenden und Angestellten der regionalen Arbeitsvermittlungszentren unterstützt», erklärt der Berufsberater.

Eher Lehrbetriebe haben Mühe

Für die Jugendlichen besteht also kein Grund zur Sorge. Es scheinen eher einige Lehrbetriebe mit Schwierigkeiten zu ringen. Gemäss Andre Monhart könne zum Beispiel gerade das Bau- oder Gastgewerbe nicht alle Stellen besetzen. Zudem gibt es ähnliche Probleme in der Elektrobranche.

Bauarbeiter bei 38 Grad
Das Baugewerbe kann nicht alle Lehrstellen besetzen - Keystone

Woran liegt dies?

«Der Berufswahlprozess ist eine Herausforderung für Jugendliche: Man muss seine Stärken und Präferenzen finden, was nicht allen leicht fällt. Man geht daher einfach in die Berufe, die man schon kennt.» So würden Berufe, zu denen man zunächst keinen Bezug hat, eher nicht gewählt. Bei näherer Betrachtung würden sie aber vielleicht gut zu einem passen und sich als attraktiv erweisen.

Das ganze Interview mit Andre Monhart, Leiter Fachbereich Berufsberatung ZH. - Nau
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