Sprachkenntnisse geben bei der Lehrstellensuche den Ausschlag

Am Stichtag Ende Mai hätten im Kanton St. Gallen 4592 Jugendliche oder 93,8 Prozent eine Anschlusslösung gefunden, teilte das Amt für Berufsbildung mit. Mittlerweile liege die Zahl bei über 95 Prozent, ergänzt Bruno Müller, Leiter des Amtes für Berufsbildung, gegenüber Keystone-SDA.

Nur ein kleiner Anteil der Jugendlichen hat noch keine Anschlusslösung gefunden. Wie in den Jahren zuvor ist dies bei rund fünf Prozent der Schulabgängerinnen und Schulabgängern der Fall.

Wenn sie eine Lehrstelle suchen, ist das Angebot allerdings weiterhin gross: Denn Ende Mai gezählten 302 Jugendlichen ohne Anschlusslösung steht im Kanton St. Gallen ein Überhang von 1501 als frei gemeldeten Lehrstellen gegenüber.

Es gibt deshalb auch eine Kehrseite der Medaille: Für Lehrbetriebe ist es weiterhin schwierig, alle angebotenen Lehrstellen zu besetzen. Die offenen Lehrstellen verteilen sich auf rund 150 Berufe und betreffen auch traditionell begehrte oder als anspruchsvoll geltende Berufe.

Bei der Lehrstellensuche spiele offensichtlich die Nationalität eine nach wie vor bedeutende Rolle, heisst es in der Mitteilung. So sei der Anteil ohne Anschlusslösung bei Jugendlichen ausländischer Nationalität fast viermal höher als bei Jugendlichen mit Schweizer Nationalität.

Ein Hauptgrund dafür seien nicht ausreichende Sprachkenntnisse, stellt Bruno Müller fest. Die Betriebe verlangten von den Jugendlichen, dass sie genügend gut Deutsch könnten, weil sie beispielsweise auch im Aussendienst oder im Kontakt mit Kunden eingesetzt würden.

-Mitteilung der SDA (mis)