Bis ins Jahr 2025 wird in Bern gebaut, und zwar am Bahnhof. Die SBB erstellt zwei neue Zugänge. Dies hat Auswirkungen auf die Stadt Bern.
Zukunft Bahnhof Bern: Gemeinderätin Ursula Wyss zu den Zielen und Vorteilen des Projektes. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bern hat den zweitgrössten Bahnhof der Schweiz.
  • Die SBB erstellt bis ins Jahr 2025 zwei neue Eingänge.
  • Die Stadt Bern muss mitziehen, um die erwartete Menschenmenge bewältigen zu können.

Ab dem Jahr 2025 wird der Bahnhof Bern zwei Haupteingänge haben. Einer an der heutigen Stelle und neu einer am Bubenberg. Die Bauarbeiten sind bereits im Gange.

Neue Passage

«Mit dem neuen Eingang am Bubenberg erwarten wir dort doppelt so viele Pendler, die in oder aus dem Bahnhof wollen», sagt Gemeinderätin Ursula Wyss (SP). Für die Stadt ist dies allerdings ein Problem, weil der Platz in den Stosszeiten schon heute völlig überlastet ist.

Um diese Situation bewältigen zu können, will die Stadt Bern eine unterirdische Personenpassage zwischen Hirschengraben und dem neuen Zugang Bubenberg bauen. Das Projekt liegt ab Dienstag der öffentlichen Mitwirkung vor.

Aufwertung

Der Druck auf die Stadt Bern ist gross: «Wir müssen bis 2025 eine Lösung hinbekommen. Ansonsten macht der Ausgang Bubenberg keinen Sinn», warnt die Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.

Ursula Wyss sieht es aber auch als Chance: «Durch das Bahnhof-Projekt haben wir die Gelegenheit, die Gegend aufzuwerten.»

Halb so viel Privatverkehr

Zusätzlich zur neuen Unterführung muss schlicht auch der Verkehr auf dem Platz reduziert werden. Die privaten Autos müssen deshalb neu gelenkt werden, damit sie gar nicht erst in den Perimeter Bahnhof gelangen.

«Ohne eine Halbierung des Autoverkehrs rund um den Bubenbergplatz können wir gar nicht so viele Personen zum Bahnhof hin oder vom Bahnhof weg bringen», meint Wyss. Heisst: Der ganze Bahnhof Bern würde nicht mehr funktionieren.

Neue Velostation als Option

Die geplante Unterführung soll nicht nur den Fussgängern dienen, sondern auch den Velofahrern. Geplant ist eine zweigeschossige Velostation mit bis zu 3'000 Abstellplätzen unter dem Hirschengraben.

Dieses Projekt ist allerdings ein Risiko, erklärt Stadtingenieur Reto Zurbuchen: «Bei der Unterführung gehen wir davon aus, dass uns der Kanton eine Bewilligung erteilen wird.» Bei der Velostation sehe es jedoch weniger gut aus, da sich unter dem Hirschengraben auch noch historische Mauern befinden.

Jetzt gelte es, den Behörden zu beweisen, dass es keinen alternativen Standort für eine Velostation gäbe. Über das Projekt wird am Ende sowieso noch das Volk entscheiden müssen. Die Stadt plant eine entsprechende Abstimmung im Jahr 2022.

Interview mit Reto Zurbuchen, Stadtingenieur Bern. - Nau
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