Das Tötungsdelikt Ylenia erschütterte 2007 die ganze Schweiz. Medien warfen dem Gericht jedoch vor, nicht sorgfältig gearbeitet zu haben. Dieses dementiert.
Nau im Interview mit dem Staatsanwalt, Christoph Ill - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die St. Galler Staatsanwaltschaft informierte heute über das Tötungsdelikt Ylenia (†5).
  • Trotz medialem Druck, den Fall wieder aufzurollen, verzichtet das Gericht darauf.
  • Alles Wesentliche sei sorgfältig untersucht worden, rechtfertigt sich Gericht und Polizei.

Das Tötungsdelikt Ylenia (†5) erschütterte die ganze Schweiz. Nun wird der Fall aus dem Jahre 2007 wieder aktuell gemacht. Einige Medien hatten der St. Galler Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei unsorgfältige Arbeit vorgeworfen.

Deshalb lud die Staatsanwaltschaft am Donnerstag zu einer Medienkonferenz ein. An dieser stellte sie klar, den Fall nicht wieder aufzurollen.

Gericht versichert, es war nur ein Täter

Die Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei St. Gallen wehrt sich, alles Wesentliche sei sorgfältig untersucht worden. Somit sei eine Wiederaufnahme nicht gerechtfertigt.

«Es ist auch schlichtweg nicht möglich, denn für eine Wiederaufnahme braucht es Verdachtsgründe», so der leitende Staatsanwalt, Christoph Ill. Diese gebe es nicht: «Urs Hans von Aesch war der alleinige Täter.»

St. Galler Staatsanwaltschaft
Der Erste St. Galler Staatsanwalt Christoph Ill rechtfertige an der Pressekonferenz, alles Wichtige zum Fall untersucht zu haben, - Keystone

Zuvor wurde spekuliert, dass der Mörder von Ylenia zwei Komplizen hatte. Medien warfen der Staatsanwaltschaft und Polizei vor, die Mittäterschaft außer Acht gelassen zu haben.

Die Strafverfolgungsbehörden befürchteten, das Vertrauen in der Öffentlichkeit sei erschüttert. Darum trat der erste Staatsanwalt des Kantons und Leiter der Kriminalpolizei vor die Medien.

Nau im Interview mit dem Leiter der Kriminalpolizei St. Gallen, Stefan Kühne. - Nau

Mit detaillierten Untersuchungsergebnissen versuchten diese, die Gerüchte und Falschdarstellungen zu dementieren.

Ylenia wurde vergiftet

Ylenia Lenhard (†5) wollte am 31. Juli 2007 im Hallenbad in Appenzell eine Schampoo-Flasche holen, die sie am Vortag vergessen hatte. Doch sie kehrte nie nach Hause zurück. Der Täter, ein in Spanien lebender Schweizer Rentner, entführte das Mädchen.

Nachdem er es mit Toluol vergiftet und dessen Leiche im Hartmannsholz vergraben hatte, richtete er sich selbst.

Tötungsdelikt um Ylenia
Das Tötungsdelikt um Ylenia (†5) sorgte 2007 schweizweit für Empörung. - Keystone
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