Am letzten Tag der Klimakonferenz in Lausanne ist die Stimmung unter den Aktivisten angespannt. Journalisten wurden kurzerhand aus dem Saal verwiesen.
Klima-Aktivisten Andri Gigel (19) und Nino Preuss (15) äussern sich über die Entfernung von Medienschaffenden aus dem Klima-Talk. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Lausanne fand diese Woche der «Smile for Future»-Klimagipfel statt.
  • 450 Klimaaktivisten nahmen teil und diskutierten wie es mit ihrer Bewegung weiter geht.
  • Nach einer Woche liegen die Nerven blank, Journalisten wurden heute vor die Tür geschickt.

Am letzten Tag des «Smile for Future»-Klimagipfels in Lausanne liegen die Nerven bei den Klimaaktivisten blank. Beim Abschlusstalk heute Freitag wurden die Journalisten kurzerhand aus dem Saal verwiesen. Was ist passiert?

«Es hat einfach Leute gegeben, die sich in ihrer Privatsphäre gestört fühlten. Sie standen die ganze Zeit unter Beobachtung», erklärt Klimaaktivist Andri Gigel (19).

Aktivisten wollen kein «blödes Bild» vermitteln

Der ganze Rummel in Lausanne wurde einigen Jugendlichen zu viel: «In der Schweiz sind wir uns den Umgang mit den Medien mittlerweile gewohnt. Aber für viele Teilnehmer hier am Treffen war das neu und definitiv zu viel.»

Interview mit Klima-Aktivisten Andri Gigel (19) und Nino Preuss (15). - Nau

Dafür hat auch der 15-jährige Nino Preuss Verständnis. Schliesslich wolle man von den Medien nicht falsch dargestellt werden: «Das gegenseitige Vertrauen muss da sein. Ich will nicht, dass plötzlich ein mega blödes Bild von mir in der Zeitung ist.»

Stimmung unter Aktivisten an Klimakonferenz ist angespannt

«Ja es hat diese Woche schwierige Situationen gegeben», sagt der 15-jährige Klimaaktivist Nino Preuss.

Er relativiert: «Wenn 450 Leute aus der ganzen Welt eine Woche lang aufeinander sitzen und diskutieren, kann es zu Unstimmigkeiten kommen.» Gegen Aussen sei es viel zu überdramatisiert dargestellt worden.

Klimagipfel
Das Medieninteresse an der Klimakonferenz in Lausanne war vor allem auch durch die Anwesenheit von Greta Thunberg - hier neben Nobelpreisträger Jacques Dubochet - gross. - keystone

Am Mittwoch war unter den Klimaaktivisten eine heftige Diskussion darüber entfacht, wie konkret gewisse Forderungen gestellt werden sollen. Stimmen wurden erhoben, Tränen sind geflossen. «Es ist schwierig unter Zeitdruck und mit so vielen Leuten aus verschiedenen Ländern eine Einigung zu erzielen», sagt Andri Gigel. Man habe sich bei der Diskussion in Details verloren.

«Viele von uns brauchen jetzt einfach Mal eine Pause»

Und nun reisen die Klimaaktivisten alle verstritten nach Hause? Keinesfalls, so Preuss. «Gestern beim Znacht war die Stimmung eigentlich schon wieder recht gut.»

Fridays for Future
Jugendliche Aktivisten demonstrieren gegen den Klimawandel. - dpa

«Viele Leute brauchen jetzt einfach eine Pause. Einige von uns sind mehrere Stunden mit dem Zug angereist und waren mit den Nerven eigentlich bereits bei der Ankunft am Ende.»

Austausch fördern und gemeinsame Erfahrungen sammeln

Die Klimakonferenz in Lausanne sei ein erster Schritt gewesen, sagt Andri Gigel. «Nun müssen wir gemeinsame Erfahrungen sammeln und den Austausch fördern.» Dass es weitergehen muss, sei allen klar.

Nun geht es bei den Klimaaktivisten darum einen Weg zu finden, der in eine gemeinsame Richtung führt.

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