Plexiglas soweit das Auge reicht. Am Montag beginnt die Herbstsession des Parlaments. Dafür wurde das Bundeshaus Corona-konform umgerüstet.
Andreas Wortmann, Leiter Bereich Infrastruktur der Parlamentsdienste, erklärt die neuen Schutzvorrichtungen im Bundeshaus. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am kommenden Montag startet die Herbstsession der Eidgenössischen Räte im Bundeshaus.
  • Für die Rückkehr von der Bern Expo wurde das Gebäude Corona-konform umgerüstet.
  • Im National- und Ständeratssaal sowie in den Fraktionszimmern dominiert Plexiglas.

Es ist ein gewöhnungsbedürftiges Bild im Nationalratssaal. Wo sonst Holz dominiert, hat nun das Plexiglas Überhand genommen. Dieses wurde unter Regie des Bundesamts für Bauten und Logistik und den Parlamentsdiensten in den letzten Wochen angefertigt und angebracht.

Auch der Ständeratssaal sowie alle Fraktionszimmer haben den «Corona-Anstrich» bekommen. Rund 200'000 Franken hat die Modernisierung gekostet, welche für grösstmöglichen Schutz der Parlamentarier sorgen soll. Ab Montag tagen diese nach zwei Sessionen im Exil wieder im Bundeshaus.

Plexiglas ständeratssaal coronakonform
So sieht der Corona-konforme Ständeratssaal aus. - Keystone

Keine Maskenpflicht für Parlamentarier

Jeder Platz der 200 Nationalräte ist seitlich und vorne mit einer Plexiglas-Scheibe versehen. Zusätzlich kann auf beiden Seiten eine zusätzliche Scheibe herunter- beziehungsweise hochgeklappt werden. Diese spezielle Vorrichtung war von Nöten, weil die Platzverhältnisse in der grossen Kammer sehr eng sind.

Analog zur Bern Expo gibt es wieder verschiedene, ebenfalls mit Plexiglas versehene, Rednerpulte. Die Nationalratspräsidentin weist ihren Kollegen das Pult zu. Nach erfolgter Rede wird dieses gereinigt.

Den Parlamentariern wird dringend empfohlen Schutzmasken zu tragen. Eine Pflicht besteht keine. «Wir sind nicht befugt, die demokratisch gewählten Vertreter dazu zu verdonnern», sagt Andreas Wortmann von den Parlamentsdiensten.

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Magdalena Martullo-Blocher trug schon bei der abgebrochenen Frühlingssession eine Schutzmaske. - Keystone

Coronainfektion – was dann?

Falls es trotz aller Bemühungen und Schutzvorkehrungen zu einer Infektion des Virus' kommen würde, wäre das weitere Vorgehen unklar.

«Zunächst müsste der zuständige Kantonsarzt eine sorgfältige Analyse vornehmen. Falls beispielsweise grosse Teile einer Fraktion in Quarantäne müssten, wäre ein politischer Entscheid von Nöten, wie es weiterginge.»

Das ganze Interview mit Andreas Wortmann. - Nau.ch

Denkbar wäre laut Wortmann zum Beispiel, dass die Fraktion einen Vertreter nominiert, der für alle abstimmen würde.

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