Freddy Nock mit weiterem Hochseil-Weltrekord
Das Wichtigste in Kürze
- Freddy Nock läuft heute in 30 Metern Höhe vom Thuner Schloss zur Stadtkirche.
- Einen Teil der 165 Meter langen Strecke absolviert er blind – ein neuer Weltrekord.
- Am Rande des Rekordversuchs findet ein Dreh für eine beliebte britische TV-Show statt.
15.09 Uhr in Thun. Den Dutzenden Schaulustigen stockt der Atem. Der Schweizer Hochseilartist Freddy Nock steigt vom Schlossturm aufs Hochseil. 165 Meter hat er vor sich, 30 Meter unter sich, gesichert ist er – wie immer – nicht.
Als wäre sein Vorhaben nicht schon spektakulär genug, hat Nock einen Helm auf. Nein, nicht um ihn bei einem Absturz zu schützen. Das Teil ist eine Spezialanfertigung, Teufelskerl Nock sieht darin rein gar nichts. Der Schreibende konnte sich davon überzeugen. Es ist finster wie in einer Kuh.
Zweieinhalb Jahre Vorbereitung
In den Händen eine 10 Kilo schwere Balancierstange, auf dem Kopf also der Helm geht es los. Schritt für Schritt. Zweieinhalb Jahre hat der 54-Jährige auf diesen Moment hingearbeitet. Nach rund einem Drittel der Strecke setzt er sich hin.
Gibt er auf? Nein. Jedoch zieht Nock den Helm aus, steht wieder auf und läuft weiter, jetzt mit Stange und Helm in den Händen. Nach einem weiteren Drittel das gleiche Spiel, einfach umgekehrt.
Zehn Minuten nach dem Start erreicht er den Glockenturm der Stadtkirche. Die Zuschauer applaudieren. Der Weltrekord ist geglückt, auch wenn Nock nur einen Teil der Strecke blind lief. So etwas hat keiner vor ihm überhaupt nur gewagt.
TV-Dreh als Vorspiel
Vor dem Husarenritt Nocks fand auf dem Hochseil bereits ein TV-Dreh statt. Ex-Profifussballer Jamie Redknapp lief für die beliebte britische Comedy-Spiel-Show «A League Of Their Own» übers Seil. Gesichert und sehend, versteht sich.
Nach Stationen in Spanien und Deutschland gastierte «A League Of Their Own» schon eine Weile in der Schweiz. Am Montag absolvierte die Crew bereits einen Schwingertag mit König Matthias Glarner. Dort mit dabei war auch der Ex-ManU-Star Patrice Evra.