Bauern sollen Katzenbesitzer per SMS vor dem Mähen warnen
Nicht nur die Strasse ist für Katzen ein tödliches Pflaster. Auch die Weiden der Bauern. Wegen drohendem Mähtod sollen Bauern nun in die Handytasten greifen.

Das Wichtigste in Kürze
- Rehe, Füchse oder eben auch Katzen verstecken sich gerne im hohen Gras.
- Die Tierhilfe Schweiz ist jedoch zunehmend wegen Mäh-Todesfällen besorgt.
- Eine SMS der Bauern am Vortag könne Leben retten, so der Verein.
Mäher sind nicht nur für Rehkitze eine tödliche Gefahr, sondern auch für Katzen. Seit dem vergangenen Wochenende dürfen Landwirte das Ökogras mähen, weshalb die Tierhilfe Schweiz eine grosse Offensive startet.
Die Organisation nimmt die Bauern in die Pflicht, welche nun zum Retter per SMS werden sollen.
SMS oder gar Whatsapp-Gruppe
Per Flyer informiert die Tierhilfe derzeit über das Mäh-Problem. Sie rät: «Liebe Landwirte und Katzenbesitzer tauscht eure Natelnummern aus.» Der Landwirt soll am Tag bevor er mäht den umliegenden Katzenbesitzern eine SMS schreiben.
«So könnt Ihr eure Büsis im Haus behalten und vor einem qualvollen Tod schützen.» Denn im hohen und dichten Gras sei es für einen Landwirt unmöglich, die Katzen zu entdecken.
Tierhilfe-Präsidentin Bea Baumann erzählt: «Wir haben in unserem Dorf Mattwil TG mittlerweile sogar eine Whatsapp-Gruppe mit den Bauern.» Einer würde sehr tatkräftig mithelfen, «ein anderer jedoch weniger.»
Programme der Bauern variieren zunehmend
Wie Baumann in den letzten Jahren festgestellt hat, werde frühestens ab dem 15. Juni Ökogras gemäht. Anders sehen dies jedoch einige User, die auf Facebook mit Unverständnis reagieren.

«Das mit dem 15. Juni ist ein bisschen ein alter Zopf, der in den Köpfen steckt», so etwa eine Landwirtin eines Biohofs. Andere wiederum kommentieren, ihr «Büsi» sei schon im Mai unter einen Mäher gekommen.
Auch Baumann beobachtet, dass Landwirte «heutzutage so viele verschiedene Programme haben, dass man nicht mehr weiss, wer wann mäht.» Es sei natürlich ein Aufwand für den Bauer, jedesmal ein paar SMS zu schreiben.
Doch der Verein Tierhilfe ist sich sicher: «Auch für den Bauer ist es sehr hart, wenn er eine Katze erwischt. Die Katzenbesitzer sind wütend und verstehen nicht, wie so etwas passieren kann.»
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