Der gestrige Tag geht in die Geschichte des Berner Bärenparks ein. Ein Mann will tatsächlich ins Bärengehege eindringen.
Ein Mann versuchte über das Bärengehege zu klettern. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Verwirrter will am Samstag in Bern ins Bärengehege eindringen.
  • Bärenpark-Besucher verhindern eine Tragödie.

«Guten Abend, hier spricht Bernd Schildger. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Womöglich haben Sie dem Mann das Leben gerettet.» Noch am Abend nach der Beinahe-Tragödie im Berner Bärenpark bedankt sich der Tierparkdirektor persönlich bei den einschreitenden Passanten. Vorbildlich.

Was ist passiert bei den Berner Bären?

Am Samstagmittag will tatsächlich ein Verwirrter über den Zaun in den Bärenpark steigen. Es ist nach 2009 der zweite solche Vorfall. Damals kletterte ein behinderter Mann in die Anlage. Bär «Finn» attackierte den 25-Jährigen. Das Tier als auch der Mann überlebten das Zusammentreffen.

Bernd Schildger
Bernd Schildger, der Direktor des Tierparks Dählhölzli in Bern, ist den Passanten dankbar. - Keystone

Spätestens seit diesem Vorfall sollte nicht nur in Bern jeder wissen, dass ein Eindringen zu den Bären tödlich enden kann.

Auch gestern ist die Situation mehr als prekär. Die Bären sind frisch aus dem Winterschlaf, balgen zu zweit nur wenige Meter vom Mann entfernt im Gehege. Der Verwirrte steht auf dem Zaun, ruft die Raubtiere auf Französisch herbei: «Ici! Ici!»

Bärenpark
Der Mann wollte über das Geländer klettern. - Nau.ch

Dann will der Mann in den Park eindringen, schwingt schon ein Bein über den Zaun. Erst durch das Eingreifen der wenigen Besucher im Park lässt er sich abhalten. «Stop! Hör auf!», schreien sie.

Der Verwirrte steigt vom Gerüst, flüchtet in Richtung Lorrainebad.

Bären
Die Bären waren wach und im Gehege. - Nau.ch

Die herbeigerufene Berner Polizei befindet sich definitiv nicht im Winterschlaf. Im Gegenteil: Innert vier (!) Minuten sind zwei Polizisten im Bärenpark. Sie nehmen die Verfolgung auf - und den Mann in Rekordzeit fest.

Es ist nicht möglich, ein Tiergehege unter freiem Himmel zu hundert Prozent vor möglichen Eindringlingen sicher zu machen. Schildger erklärt gegenüber Nau.ch: «Die Chance, dass ein Bär ausbricht, ist enorm viel kleiner, als dass ein Mensch ins Gehege eindringt.»

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