2018 registrierte das Bündner Amt für Natur und Umwelt eine Zunahme des Tigermückenvorkommens. Nun gilt es, dieses unter Kontrolle zu behalten.
Gefährliche asiatische Mücken vermehren sich in der Schweiz. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im südlichen Teil Graubündens nahm das Tigermückenvorkommen 2018 zu.
  • Das Mückenmonitoring wird dieses Jahr weitergeführt.
  • Die Bevölkerung kann bei der Bekämpfung mithelfen.

Seit 2016 führt das Bündner Amt für Natur und Umwelt mit ausgewählten Gemeinden ein Monitoring für Asiatische Stechmücken durch. Mittels Eierfallen werden dabei beispielsweise Tiger- oder Buschmücken erfasst.

Im Jahr 2018 wurde im südlichen Teil des Kantons eine weitere Zunahme des Tigermückenvorkommens festgestellt. Konkret bedeutet dies, dass die Mücken-Belästigung grösser wird. Aber auch, dass die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung der Tigermücke steigt.

Noch keine grosse Gefahr

In mehreren Gemeinden und Autobahnraststätten wurden Einzelfunde bestätigt. Dennoch beruhigt Marco Lanfranchi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Natur und Umwelt. «Gefährlich wird ein Stich der Tigermücke erst dann, wenn sie vorher zufälligerweise eine kranke Person gestochen und Blut gesaugt hat.»

Steckmücke
Lebenszyklus der Asiatischen Tigermücke, Aedes albopictus. - Monitoring Asiatische Stechmücken

Bis dies geschehe, brauche es einige Zufälle. Die Gefahr einer Krankheitsübertragung ist also nicht hoch, aber die Wahrscheinlichkeit steigt durch die Zunahme der Mücken. Die Tigermücke beispielsweise kann das tödliche Zika-Virus oder Dengue-Fieber übertragen.

Das Vorkommen der asiatischen Buschmücke hat ebenfalls zugenommen. Im Gegensatz zur bekannten Tigermücke wird die Buschmücke gemäss Bund als ein unbedeutender Vektor für die Krankheitsübertragung angesehen.

Schwerer bekämpfen

Schon vor zwei Jahren begannen einige Bündner Gemeinden, die Tigermücken zu bekämpfen. Diese Massnahmen werden nun intensiviert.

Tigermücke
Damit die Tigermücke keinen Stich hat, haben auch Kantone und Bund schon gezielte Massnahmen getroffen. (Symbolbild) - Keystone

Laut Lanfrachi gibt es zwei Hauptmethoden: «Einerseits kann jeder selbst darauf achten, dass es keine Wasseransammlungen gibt. Andererseits muss aber auch der professionelle Bereich darauf achten,» wie beispielsweise Gemeindearbeiter.

«Sie müssen die Mückenlarven in Strasseneinlaufschächten und schwer zugänglichen Wasseransammlungen mit spezifischen Larviziden direkt bekämpfen.» Wichtig sei, dass dies in regelmässigen Abständen gemacht werde. So, dass die Ansammlungspunkte bekannt sind.

Ausweitung des Monitorings

Aufgrund des Anstiegs des Mückenvorkommens und der neuen Funde wird das Mückenmonitoring nun weitergeführt und noch mehr Gemeinden miteinbezogen.

Nichtsdestotrotz ist sich das Amt für Natur und Umwelt bewusst, dass die Mücken nicht eliminiert werden können. «Hat sich eine Mücke etabliert, ist dies schwierig. Deshalb geht es darum, die Population so gering wie möglich zu halten.»

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