Armin Capaul konnte für seine horntragenden Kühe keine Mehrheit finden. Die Stimmbürger haben die Volksinitiative am Sonntag abgelehnt.
Der Initiant der Hornkuhinitiative Armin Capaul.
Der Initiant der Hornkuhinitiative Armin Capaul. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schweizer Stimmvolk lehnt die Hornkuhinitiative mit 54 Prozent Nein-Stimmen ab.
  • Initiant Armin Capaul gibt sich kämpferisch, die Diskussion werde weitergeführt.

Ein bisschen müde sei er nun schon, gibt Armin Capaul zu. «Der ganze Abstimmungskampf hat mich verbraucht.» Monatelang hat der 66-jährige Bauer in der ganzen Schweiz für die Hornkuhinitiative geweibelt. Allzu gross ist die Enttäuschung ab dem heutigen Nein aber nicht, schliesslich habe er sein Ziel erreicht. 

Ein Wechselbad der Gefühle bei den Befürwortern der Hornkuh-Initiative. - Nau

«Die Welt spricht über Kuhhörner und macht sich Gedanken dazu. Soeben hat mich ein Journalist aus Japan interviewt. CNN und die New York Times hat darüber berichtet und heute Morgen habe ich einen Anruf aus Kenia erhalten.» Aber doch, ein Ja hätte ihm schon besser gefallen.

Für Armin Capaul ist klar, woran seine Initiative gescheitert ist: «Viele haben mit der Idee sympathisiert, aber sie wollten sie halt nicht in die Verfassung schreiben.» Seine härtesten Gegenspieler seien die Grossbauern gewesen.

«Die hatten Angst, dass ihnen etwas Geld weggenommen werden könnte. Das ist schon himmeltraurig, wie sich Bauern in der Schweiz gegenseitig bekämpfen.» Fehlt es an Solidarität? «Total! Das zeigt sich auch beim Landfrauenverein, der im ganzen Land das Nein zur Initiative herum posaunt hat. Die haben kein Bezug mehr zu ihren Tieren.»

Für Verpflegung war bei den Initianten der Hornkuhinitiative gesorgt.
Für Verpflegung war bei den Initianten der Hornkuhinitiative gesorgt.
Die Initianten der Hornkuhinitiative haben sich am Abstimmungssonntag in Moutier BE getroffen.
Die Initianten der Hornkuhinitiative haben sich am Abstimmungssonntag in Moutier BE getroffen.
Auch der Kuhkalender konnte es nicht richten, die Hornkuhinitiatve wurde abgelehnt.
Auch der Kuhkalender konnte es nicht richten, die Hornkuhinitiatve wurde abgelehnt.

Die Hornkuhinitiative forderte die Subvention von horntragenden Kühen und Ziegen. «Mit dem Nein hat das Volk heute ihr Nationaltier enthornt, das müssen sie jetzt der ganzen Welt erklären», sagt Capaul. Doch auch er wird heute Abend im Stall noch was zu beichten haben, der Bauer unterhält sich regelmässig mit seinen Tieren.

Was die wohl zum heutigen Entscheid sagen werden? «Ich erzähle ihnen einfach was jetzt Sache ist. Meine Kühe tragen ja Hörner und sind glücklich. Aber sie werden sicher traurig sein, für all die Kühe, die weiterhin ihre Hörner verlieren.»

Mit dem Nein zur Hornkuhinitiative ist das Thema für Armin Capaul noch lange nicht vom Tisch. Seine Ansage ist kämpferisch: «Die Interessengemeinschaft Hornkuh bleibt bestehen, wir werden demnächst miteinander besprechen, was wir weiter machen können.»

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