Zürcher und St. Galler Universitäten kündigen Zusammenarbeit für den Joint Medical Master auf.
Das Logo der Universität St. Gallen (HSG) steht vor einem Gebäude.
Das Logo der Universität St. Gallen (HSG) steht vor einem Gebäude. - Keystone

Die Universitäten von Zürich und St. Gallen haben letzte Woche ihre Zusammenarbeit für den Joint Medical Master aufgekündigt.

In einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat wird auf das neue Universitätsgesetz verwiesen, in dem die Kooperation als Voraussetzung für die Ausbildung festgeschrieben sei.

Eine Evaluation der gemeinsamen Masterausbildung habe ergeben, dass der Koordinationsaufwand sehr hoch und die Gestaltungsmöglichkeiten auf beiden Seiten einschränkt seien.

Kooperationsende wirft Fragen nach Transparenz auf

So lautete die Begründung der Universität Zürich und der HSG für das Ende ihrer Zusammenarbeit.

Die Zukunft dieser noch neuen Ausbildung ist damit in Frage gestellt. 2023 hatten die ersten Studierenden den Medical Master in St. Gallen abgeschlossen.

Zuvor absolvierten sie das Bachelor-Studium in Zürich. Das Ende der Zusammenarbeit wird nun auch Thema im Kantonsrat.

Neues Gesetz durch Ausstieg

SP-Parlamentarierin Karin Hasler verweist in ihrem neuen Vorstoss auf das im September 2023 im Rat verabschiedete neue St.Galler Universitätsgesetz, das seit 2024 in Kraft ist.

In Artikel 38 heisse es dort zum Medical Master, die Universität St.Gallen führe für die Ausbildung in Humanmedizin «im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen mit anderen Hochschulen» die School of Medicine.

Es sei fragwürdig, dass der Entscheid der beiden Universitäten so plötzlich komme «und vor einem Jahr nichts darüber bekannt war».

Unklarheit über zukünftige Ausrichtung des Masters

Dies werfe «wie so oft im Kontext der HSG» Fragen nach Transparenz auf. Die Kantonsrätin will von der Regierung wissen, wieweit das neue Gesetz durch den Ausstieg der Universität Zürich betroffen sei.

Zudem stelle sich die Frage, ob die HSG überhaupt über die nötigen Kompetenzen verfüge, den Master im Alleingang anzubieten.

«Was hat zu diesem plötzlichen Abgang geführt und wieso konnte dies nicht früher antizipiert werden?», ist eine weitere Frage, die die Regierung nun beantworten muss.

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