Zwei weitere Bartgeier tappen in der Zentralschweiz in die Freiheit
Erst haben wir ihn ausgerottet, jetzt wollen wir ihn zurück: Den Bartgeier – ein Aasfresser.

Das Wichtigste in Kürze
- Zum vierten Mal seit 2015 wurden im Melchtal OW zwei Bartgeier ausgesetzt.
- Das Pärchen hat nun einen Sommer lang Zeit, fliegen zu lernen und heimisch zu werden.
Sie sind Bartgeier Nummer acht und neun: Die drei Monate alten Vögel Finja und Fredueli wurden am Sonntag im Kanton Obwalden ausgewildert. Sie können noch nicht fliegen, sollen aber dereinst für den Bestand ihrer Art im Alpenraum sorgen.
Bereits zum vierten Mal seit 2015 wurden im Melchtal OW Bartgeier ausgesetzt. Fünf Weibchen und vier Männchen sind es bisher, zwei von ihnen verunglückten tödlich: Ein Junggeier wurde kurz nach seiner Auswilderung von einer Windböe aus einer Felswand geweht, Bartgeier Alois fiel im Januar vermutlich einer Kollision mit einem Transportkabel zum Opfer.

Während des Sommers gewöhnen sich die noch unerfahrenen Tiere an das Leben in freier Wildbahn. Sie werden von einem Expertenteam überwacht. Zwar sind die Vögel fast ausgewachsen, können aber noch nicht fliegen. Erste kurze Flüge werden sie in den nächsten Wochen unternehmen.
Als Lämmerdieb verrufen
Der Bartgeier, ein Aasfresser, war früher als Lämmerdieb verrufen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er in den Alpen ausgerottet. 1986 wurde ein Wiederansiedlungsprojekt in Österreich gestartet, 1991 eines in der Schweiz.