SP und FDP fordern im Sommer längere Betriebszeiten für Zürcher Bars mit Aussenbereich. Gäste sollen während den Sommermonaten länger draussen sitzen können.
Zwei Zürcher Gemeinderäte fordern längere Betriebszeiten für Zürcher Bars. Es bestehe ein parteiübergreifendes Interesse. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sommer sollen Zürcher Bars mit Aussenbereich zwei Stunden länger offen haben dürfen.
  • Dies fordern Politiker aus mehreren Parteien in einem gemeinsamen Vorstoss.
  • Hauptunterzeichner sind Nicole Giger (SP) und Andri Silberschmidt (FDP).

Bars sollen im Sommer länger offen bleiben. Dies fordern Politikern aus SVP, GLP und EVP in einem Vorstoss für Zürcher Bars mit Aussenbereich. Von Juli bis August sollen die Betriebszeiten in einem Pilotversuch bis zu zwei Stunden verlängert werden.

Draussen bleiben während mediterranen Nächten

Das Projekt «Mediterrane Wochen» wurde auf Initiative der Zürcher Bar und Club Kommission (BCK) ausgearbeitet. Als Vorbild dient die Stadt Thun, in welcher ein solches Modell bereits Realität ist.

«Das ganze ist die Antwort auf einen gesellschaftlichen Trend», sagt Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen. Schlussendlich entstünden so mehr Freiheiten für die Bars bezüglich Öffnungszeiten. Und die Bevölkerung könne länger sitzen bleiben.

Einmal mehr: Der Streitputnkt Lärm

Was in anderen Schweizer Städten funktioniert, könnte in Zürich zu weiteren Problemen zwischen Anwohnern und Bar- und Clubbetreibern führen. Dies vor allem an der Langstrasse. «Wir möchten nichts an den Lärmemissionen ändern, diese müssen eingehalten werden», meint Silberschmidt.

«Restaurantgäste sind tendenziell ruhiger als die, welche im 24-Stunden Shop ihr Bier holen», ergänzt Nicole Giger (SP). Die längeren Öffnungszeiten gebe es zudem eine Art soziale Kontrolle. Denn das Service Personal könne die Leute auf den Lärm aufmerksam machen.

«Bei uns ist das ganze Jahr mediterran»

Das Postulat bringt alt Gemeinderat (AL) Hannes Lindenmeyer zum Schmunzeln. Er wohnt seit über vierzig Jahren im Zürcher Langstrasse-Quartier. «Bei uns ist das ganze Jahr mediterran», meint er auf Anfrage von Nau. An der Langstrasse laufe sowieso alles im 24-Stunden-Betrieb.

Die Argumentation, dass Bars gegenüber den 24-Stunden-Shops schlechter gestellt sind, verstehe er. «Eine Lärmreduktion durch längere Öffnungszeiten, ist aber ein Märli», fügt Lindenmeyer an.

Ganz klar stellt sich Lindenmeyer aber gegen verlängerte Öffnungszeiten bei Bars und Restaurants in Hinterhöfen. «Die Hinterhofbetriebe sind der grösste Problemherd.»

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