Sie büffeln, bestehen die Prüfung – und gehen dann doch nicht ans Gymi. So geschehen bei 14 Zürcher Sechstklässlern. Experten liefern mögliche Gründe.
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Erfolgreiche Absolventen der Gymi-Prüfung verzichten freiwillig – für eine Lehrstelle? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2272 Schüler bestanden die Prüfung fürs Zürcher Langgymnasium.
  • 14 davon wollen trotz Lernaufwand und Prüfungserfolg nun doch nicht ans Gymi.
  • Die Experten rätseln über die Gründe, haben aber mögliche Erklärungen.

Die Zürcher Bildungsdirektion veröffentlichte im Verlauf dieser Woche die Resultate der Gymi-Prüfungen. 4661 Sechstklässlerinnen und Sechstklässler traten dieses Jahr zur Zentralen Aufnahmeprüfung (ZAP) für das Langgymnasium an. Knapp die Hälfte (2272) bestanden sie.

Ein Bruchteil davon – 14 Schülerinnen und Schüler, um genau zu sein – will nun trotz Prüfungserfolg nicht ans Gymi. Das mag erstaunen. Kann es doch ein ziemlicher Aufwand sein, für die Prüfung zu lernen. Hat man diese dann auch noch erfolgreich absolviert, stellt sich die Frage, wieso man dennoch verzichtet.

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Glarner Gymi-Schülerinnen und -Schüler absolvieren eine Prüfung. - Keystone

Gründe: Unbekannt

Dem Zürcher Mittelschul- und Berufsbildungsamt sind die Gründe schleierhaft: «Weshalb sich die 14 Schülerinnen und Schüler, welche die Aufnahmeprüfung ins Langgymnasium bestanden haben, abgemeldet haben, wissen wir nicht.»

Auch Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands, sind die einzelnen Gründe nicht bekannt. «Es handelt sich, wie man an den Zahlen erkennen kann, um wenige Einzelfälle.»

Es sei möglich, dass sich die eine oder andere Schülerin dann doch für eine Lehrstelle entscheide. «Dank unserem dualen Bildungssystem ist ein tertiärer Schulabschluss auch später noch möglich», schreibt Hugi.

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Ein Lernender arbeitet in einer Basler Gärtnerei. - Keystone

Schüler wollen «arbeiten» gehen

Fakt ist: Die Wahl zwischen Gymi und Lehrstelle steht erst den Prüfungsabsolventen fürs Kurzgymnasium unmittelbar bevor. Dort ist der Anteil der Jugendlichen, die trotz Prüfungserfolg nicht ans Gymi gehen, denn auch höher. Es sind 147 von 1600.

Die oberste Lehrerin des Landes argumentiert gleich wie Hugi. «Es gibt Jugendliche, die entscheiden sich ganz bewusst und entschieden für den Einstieg ins Berufsleben. Sie wollen ‹arbeiten› gehen und die Arbeitswelt ausserhalb der Schule kennenlernen», schreibt Dagmar Rösler.

Zu den Gründen für die Abkehr vom Gymi trotz Prüfungsaufwand und Bestehen kann sie ebenfalls keine Angaben machen. «Das wäre ziemlich Kaffeesatzlesen …»

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