Vor 17 Jahren stürmte ein Attentäter den Zuger Kantonsrat und tötete 14 Menschen. Die Tat hat vieles verändert, auch ausserhalb von Zug.
Das Zuger Attentat jährt sich heute zum 17. Mal. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Zuger Attentat jährt sich heute 27. September zum 17. Mal.
  • Damals stürmte ein Mann den Kantonsratssaal und töte 14 Menschen.
  • Als Konsequenz darauf wurden Sicherheitsmassnahmen in Räten und im Bundeshaus ausgebaut.

Zweieinhalb Minuten. Während dieser kurzen Zeit ereignet sich das grösste Attentat in der Schweizer Kriminalgeschichte. Friedrich Leibacher stürmt am 27. September 2001 den Zuger Kantonsratssaal. Dort schiesst er wild um sich und tötet dabei 14 Menschen. 18 weitere werden teilweise schwer verletzt. Anschliessend richtet sich Leibacher selbst.

«Wie wenn es gestern gewesen wäre»

Heinz Tännler, heutiger Finanzdirektor des Kantons Zug, sass zum Zeitpunkt des Attentats ebenfalls im Kantonsrat. Obwohl schon 17 Jahre vergangen sind, sei die Erinnerung noch immer präsent: «Es ist, wie wenn es gestern war, es sind schreckliche Erinnerungen.»

Der Kanton Zug gedenkt jedes Jahr den Opfern von damals: «Es ist wichtig, dass etwas, das die Ruhe und die Demokratie im Kanton Zug so gestört hat, nicht vergessen geht», so Tännler. Am Mittag läuten im ganzen Kanton die Kirchenglocken und abends wird ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten.

Landesweite Auswirkungen auf die Sicherheitskontrollen

«Wir hatten damals offene Türen», erinnert sich Heinz Tännler. Nach dem Zuger Attentat wurden rund 7,5 Millionen Franken in die Sicherheit des Zuger Regierungsgebäudes investiert. Eine Fluchttreppe wurde gebaut, Polizisten sichern den Eingang und führen Zutrittskontrollen durch.

Für die Schweiz war es der erste Anschlag dieser Art und hatte Auswirkungen auf die Sicherheit im Bundeshaus. Eine spezielle Polizeieinheit wurde gebildet, die sich nur auf die Bewachung des Bundeshauses konzentriert. Ins Bundeshaus kommt nur noch, wer akkreditiert ist und eine Sicherheitskontrolle passiert hat.

Heinz Tännler, Regierungsrat Zug, im Interview. - Nau
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