Ab heute gilt die Zertifikatspflicht in der Innengastronomie. In Zürich bleibt man bis jetzt gelassen. Der Stresstest komme am Abend.
Eine Kellnerin verifiziert das Covid-Zertifikat eines Besuchers. - Kestone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit heute muss in Innenräumen von Restaurants das COVID-Zertifikat vorgewiesen werden.
  • Das funktioniere so weit gut. Der Härtetest sei aber der Abend mit mehr Ansturm.

Seit Montag gilt die Coronazertifikatspflicht für Innenräume, etwa in der Gastronomie. Das hat Stadtzürcher Gastrobetriebe am Montagmorgen kaum auf dem falschen Fuss erwischt, wie ein Augenschein zeigt.

Aufgrund des schönen Wetters sitzen viele Gäste allerdings auch lieber draussen. «Sitzt du drinnen oder draussen?», wird gefragt, wer in einem Café in Zürich-Wipkingen an den Tresen tritt. Den Unterschied macht das Zertifikat: Wer drinnen sitzt, muss dieses vorweisen.

Durch eine vom Bund bereitgestellte App wird dann dessen QR-Code gelesen. Ist das Zertifikat gültig, wird noch die Identität mit einem Ausweis überprüft. Das funktioniere soweit gut, hiess es am Montagmorgen im Café.»

«Aber der wahre Stresstest komme wohl erst am Abend, wenn die Lokalität von mehr Leuten frequentiert wird. «Gut wäre, wenn das Zertifikat gleich beim Bezahlen mit der Karte mit abgeglichen würde. Dann hätten wir einen Schritt weniger in diesem Prozess», sagte eine Mitarbeiterin.

Ein Beizer in Zürich-Oerlikon sagte, bei ihm werde zumindest nach einem Eishockeyspiel eine Arbeitskraft in der Bar nicht mehr reichen. Dann müsse jemand die Zapfhähne bedienen und jemand an der Tür die Zertifikate überprüfen.

Die Abstände im Innern fallen weg

Insgesamt werde es tendenziell aber einfacher, weil im Innern keine Abstände zwischen Gruppen mehr eingehalten werden müssen. Auch müssten die Gäste nicht mehr ans Maskentragen beim Toilettengang erinnert werden.

Bei einem Selbstbedienungsrestaurant nahe dem Hauptbahnhof haben die Mitarbeitenden ein Geschäftshandy bei der Kasse. Damit scannen sie während des Bezahlvorgangs das Corona-Zertifikat von Gästen, die drinnen sitzen möchten. Viele sind es noch nicht, die meisten scheinen das schöne Spätsommerwetter draussen zu geniessen.

Zoo Zürich sieht keine Besuchereinbussen

Beim Zoo Zürich hat die neue Regelung am Montagmorgen zu keinen Problemen geführt, wie Direktor Severin Dressen auf Anfrage sagte. Die allermeisten Besucherinnen und Besucher hätten ihr Zertifikat und einen Ausweis dabei gehabt. «Wir konnten keinen negativen Effekt auf die Besucherzahlen feststellen, der Zoo ist gut besucht. Zudem können wir mit der neuen Regelung die Maskenpflicht in Innenräumen aufheben.»

Bereit für die neue Coronamassnahme sind auch die Kontrolleure, sprich die Polizeikorps. Es würden sowohl Stichproben als auch Kontrollen auf Meldungen hin durchgeführt, teilte die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage mit. Die Kantonspolizei Zürich will am Donnerstag eine erste Bilanz über den Vollzug ziehen.

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