Wolf

Wolf attackiert Herdenschutzhund – Bauern hässig: Sie «lernen dazu!»

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Sarganserland,

Der Wolf reisst in Flumserberg zahlreiche Schafe. Auch einen Herdenschutzhund hat es jetzt erwischt. Der Bauernverbands-Präsi ist sicher: Die Raubtiere lernen.

Wolf
Herdenschutzhund Fly wurde von einem Wolf angegriffen und verletzt. - St. Galler Bauernverband

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Wolfspaar sorgt in Flumserberg SG für rote Köpfe.
  • Nach zahlreichen Schafen wurde zuletzt auch ein Herdenschutzhund verletzt.
  • Der Bauernverband glaubt, der Wolf lerne dazu – es sei wie ein «Wettrüsten».

Die Lage in der Region Flumserberg SG spitzt sich zu. In den letzten Wochen hat ein Wolfspaar dort über 30 Schafe gerissen. Und nun wurde ein Herdenschutzhund so schwer verletzt, dass er zurzeit nicht mehr einsatzfähig ist.

Geschossen werden dürfen die beiden Tiere nicht – sie haben Junge.

Der Bauernverband St. Gallen reagiert empört und lädt am Dienstag mit Vertretern der SVP zur Medienkonferenz ein.

«Es ist wie ein Wettrüsten»

«Die Wölfe lernen dazu, das ist das grosse Problem», sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, im SRF-Interview. Sie würden mittlerweile immer mehr Herdenschutzmassnahmen überwinden.

«Es ist ein wie Wettrüsten zwischen den Wölfen und uns, die versuchen, noch besser zu werden.» Die Situation sei «sehr schwierig».

«Am Ende geht es darum, wer am längeren Hebel sitzt. Das macht unsere Leute fertig», bekräftigt der Mitte-Nationalrat.

Konkret fordern die Bauern ein vehement schärferes Vorgehen gegen die «Problemtiere». Der Weg gegen den Wolf von Bundesrat Albert Rösti solle weiterverfolgt und intensiviert werden. Die neue Jagdverordnung brauche noch Nachbesserungen.

Sollen ganze Wolfsrudel abgeschossen werden dürfen?

Auch SVP-Ständerätin Esther Friedli findet in Flums deutliche Worte: «Schadstiftende Wölfe und Rudel müssen umgehend zum Abschuss freigegeben werden. Und zwar nicht nur die Hälfte der Jungtiere, sondern das ganze Rudel», fordert sie.

Gruppe Wolf Schweiz wehrt sich

Anderer Meinung ist David Gerke, der Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz. Gegenüber SRF meint er: «Wir wissen, dass einzelne Wölfe durchaus mehr Schäden anrichten können als ganze Rudel.»

Wolf
Der Wolf sorgt bei den Bauern für grossen Ärger. (Archivbild) - keystone

Erfahrungswerte aus der Vergangenheit würden diese These stützen, so Gerke. «Ein gut erzogenes Rudel ist besser als kein Rudel. Wo keine Rudel sind, wandern ständig neue Wölfe zu.»

Kommentare

User #2420 (nicht angemeldet)

Ich habe Bedenken, wenn Hirten innen ebenfalls Tiere töten dürfen, dass die Hemmschwelle immer niedriger wird, um auf alle Tiere zu schiessen, vor allem auf die, die auch unseren Hunde im Aussehen ähnlich sind. Falls ich 1 Bsp slowakischen Wolfhund hätte, auch Welpe, müsste ich evtl damit rechnen, dass dieser natürlich versehentlich erschossen würde. Ich als Hundehalterin würde evtl. nicht mehr in den Wald gehen und nachts wäre ich auch nicht mehr sicher. Leider gibt es Personen mit Jagdscheinen, die anscheinend nicht gut sehen. Ich wäre dafür, dass Personen ab 70 wie alle Autofahrer innen regelmässig Sehtests machten müssten, die 1 Jagdschein haben. Ueber das Leid des Tierfreundes in und Hundehalters in , das durch 1 falschen Abschuss erfolgte, wird nie erwähnt. Nur soviel, ich war Hundehalterin und verdanke meinen vergangenen Hunden sehr viel. Ich würde heute nicht da sein, wo ich bin. Deshalb wäre ich sicher dafür, dass nur geschulte Fachpersonen die Wölfe bejagen.

User #3344 (nicht angemeldet)

Wolf ,bãr,luchs und immer mehr menschen immer dichtere siedlungen da muss man nicht studiert haben dass das nicht gut geht

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