Wo du wohnst, entscheidet, wie schnell du dank RAV Arbeit findest
Wenn du in der Deutschschweiz wohnst hast du bessere Chancen, über das RAV wieder Arbeit zu finden – in Genf oder im Tessin dauert es deutlich länger.

Das Wichtigste in Kürze
- Neue SECO-Zahlen zeigen, wie unterschiedlich effizient die RAV in der Schweiz arbeiten.
- In der Deutschschweiz finden Stellensuchende schneller Arbeit als in der Romandie.
- Wallis, Zürich & Jura führen das Ranking an, Genf und das Tessin bilden das Schlusslicht.
- Nau.ch hat die aktuellen SECO-Daten exklusiv ausgewertet.
Wer beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) landet, hofft auf eine schnelle Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Doch diese Chance ist nicht in jedem Kanton gleich hoch.
Das hängt von der Effizienz und Arbeitsweise der jeweiligen RAV ab. Wie wirkungsvoll sie arbeiten, erfasst das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) jedes Jahr. Die aktuellen SECO-Zahlen liegen Nau.ch exklusiv vor.
Der Arbeitslosen-Himmel: Wallis und Zürich
Die RAV werden mit Punkten bewertet. 100 Punkte ist der Schweizer Durchschnitt. Alles darüber gilt als stark, alles darunter als schwach.

Das Wallis liegt mit 108 Punkten vorn, Zürich und Jura folgen mit je 107 Punkten. Diese Kantone schaffen es, Stellensuchende rasch und dauerhaft wieder in den Arbeitsmarkt zu bringen.
Passend dazu sind auch fast durchgehend ihre Arbeitslosenquoten tief (Zahlen vom September 2025): Zürich liegt bei 2,5 Prozent, das Wallis bei 2,7 Prozent.
Die Arbeitslosen-Hölle: Genf und Appenzell Ausserrhoden
Am anderen Ende stehen Genf (85 Punkte), Appenzell Ausserrhoden (88), Glarus und Uri (je 90) sowie das Tessin (91). Dort bleiben Arbeitslose im Schnitt länger ohne Stelle oder landen häufiger wieder beim RAV.
In diesen Kantonen ist die Arbeitslosigkeit unterschiedlich hoch. Genf ist hier mit 4,7 Prozent Spitzenreiter.
So misst das SECO den Wirkungsgrad der RAV
Wirkungsindex 100 = Schweizer Durchschnitt
>100 = überdurchschnittliche Wirkung
<100 = unterdurchschnittliche Wirkung
Berücksichtigt werden: Dauer bis zur Wiedereingliederung, Langzeitarbeitslosigkeit, Aussteuerungen, Wiederanmeldungen.
Die Unterschiede sind deutlich. Die Ergebnisse werden nur auf Kantonsebene veröffentlicht, damit das Resultat vergleichbar bleibt.
Einmal im Tief, immer im Tief
Besonders bitter: Die RAV mit schwachen Ergebnissen kommen kaum aus dem Tief. Zürich verbessert sich seit Jahren, das Wallis verliert leicht, Genf stagniert auf tiefem Niveau.
Das SECO betont, dass alle Zahlen um regionale Unterschiede wie Wirtschaftslage oder Branchenstruktur bereinigt sind. Die Unterschiede beruhen also auf der Arbeit der RAV selbst und nicht auf Glück oder Zufall.















