Wallis will nachts keine Weihnachtsdeko mehr – Kritik
Das kantonale Umweltschutzgesetz wird im Wallis gerade überarbeitet. Mit Einschränkungen für Weihnachtsbeleuchtungen: Ab 1 Uhr geht im Kanton das Licht aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Wallis will eine Sperrstunde für Weihnachtsbeleuchtungen.
- Zur Reduktion von Lichtemissionen und zum Sparen von Energie und Geld.
- Vor allem im Unterwallis löst dieses Vorhaben heftige Diskussionen aus.
Advent, Advent, kein Lichtlein brennt: zumindest nicht mehr nachts. Im Wallis soll der Weihnachts-Idylle ab 1 Uhr der Stecker gezogen werden.
Denn: Das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt will das Umweltschutzgesetz einer Totalrevision unterziehen.
Ein Punkt im Vorentwurf fordert die Reduktion der Lichtverschmutzung: Es gelten neu Einschränkungen für die nächtliche Beleuchtung. Um Lichtemissionen zu begrenzen, Energie und Geld zu sparen.
Keine Lichter von 1 bis 6 Uhr
Auch Weihnachtsbeleuchtungen sind ein Thema: Vom ersten Advent bis zum 6. Januar dürfen sie bis 1 Uhr nachts betrieben werden. Danach «sollen» sie bis 6 Uhr ausgeschaltet werden.
Sie sollen – aber sie müssen nicht. Es handle sich um eine Empfehlung, nicht um ein Verbot, sagte Yves Degoumois dem «Walliser Boten».
Er ist Adjunkt der Dienststelle für Umwelt und betont, man wolle mit Augenmass vorgehen. Und Rücksicht auf Bevölkerung und Natur nehmen.
Empfehlung sorgt für Kritik
Also noch kein Gesetz, nur ein Tipp. Gemäss dem Unterwalliser Radiosender «Rhône FM» sorgt diese Empfehlung trotzdem schon für heftige Diskussionen.
Deutlich äussert sich die SVP Unterwallis. Sie bezeichnet das nächtliche «Weihnachtsbeleuchtungs-Verbot» als «schockierend».
Zudem befürchte die Partei eine «Explosion der Bürokratie» sowie Nachbarschaftskonflikte. Die SVP Oberwallis findet, die Bevölkerung werde bevormundet.
SP will noch weniger Licht
Anders sieht das die SP Oberwallis: Sie schlägt vor, Beleuchtungen schon zwischen 22 Uhr und Mitternacht zu reduzieren und dann bis 6 Uhr generell auszuschalten.
Bleibt zu hoffen, dass dem Bergkanton trotz Lichterzoff fröhliche und friedliche Weihnachten bevorstehen.