Stadt Zürich

Stadt reduziert direkte Treibhausgasemissionen

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Zürich,

2024 sanken die direkten THG-Emissionen in Zürich dank Heizungsersatz, Energieeffizienz und E-Mobilität. Indirekte Emissionen, etwa durch Flüge, bleiben hoch.

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Blick über Zürich. (Symbolbild) - Keystone

Wie die Stadt Zürich bekannt gibt, sind im Jahr 2024 die direkten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) – also jene Emissionen, die auf Stadtgebiet entstehen – in allen Bereichen weiter zurückgegangen.

«Die Stadt befindet sich bei den direkten Emissionen auf Kurs. Unsere Ziele für die direkten Emissionen bleiben somit ambitioniert, aber realistisch», stellt Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, fest.

«Bei den indirekten Emissionen haben wir grössere Herausforderungen. Wenn jede Zürcherin und jeder Zürcher auf einen Flug pro Jahr verzichtet, haben wir schon viel erreicht.»

Heizungsersatz weiterhin wichtig

Die THG-Emissionen von Gebäuden sind 2024 dank des Ersatzes fossiler Heizungen und besserer Energieeffizienz weiter gesunken. Der Umbau der Wärmeversorgung ist der grösste Hebel für Netto Null.

Mitentscheidend für die Zielerreichung ist darum insbesondere, die klimafreundlichen Fernwärmenetze rasch auszubauen in jenen Gebieten, wo für viele Liegenschaften andere Lösungen wie Wärmepumpen nicht möglich sind. Ebenfalls massgebend ist, ob die Hauseigentümer in Zürich ihre Heizungen zügig ersetzen und ihre Gebäude energetisch sanieren.

Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, betont: «Unsere kürzlich aktualisierte Energieplanung zeigt: Zürich lässt sich fossilfrei heizen. Um den Fernwärmeausbau voranzutreiben und die nötigen grossen Investitionen zu finanzieren, hat der Stadtrat einen übergreifenden Rahmenkredit in der Höhe von 2,26 Milliarden Franken beantragt.»

Die Umsetzung der Projekte erfolgt innerhalb der städtischen Investitionsplanung.

Stadt- und klimaverträgliche Mobilität

Der motorisierte Individualverkehr verursacht rund einen Fünftel der THG-Emissionen auf Stadtgebiet. Dank des Umstiegs auf alternative Verkehrsmittel und mehr Elektromobilität sind diese Emissionen seit 2022 ebenfalls gesunken.

Um die Ziele im Bereich Mobilität zu erreichen, müssen aber zusätzliche Anreize für eine stadt- und klimaverträgliche Mobilität geschaffen werden. Dazu gehört insbesondere der Ausbau einer attraktiven Fussgänger- und Veloinfrastruktur und eine Ausweitung des Sharing-Angebots.

Stadträtin Simone Brander, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements: «Je attraktiver und sicherer wir den Strassenraum gestalten, desto mehr Menschen steigen aufs Velo um oder gehen zu Fuss. Und mit dem Ausbau von Angeboten wie ‹Züri Velo› werden zusätzliche Anreize geschaffen, um auf das Auto zu verzichten.»

Förderung von E-Mobilität und öffentlichem Verkehr

Mit neuen Angeboten im Rahmen des Netto-Null-Pilotquartiers soll zudem der Umstieg auf die Elektromobilität gefördert werden. Geplant sind 28 neue Ladepunkte an sieben Standorten.

Auch muss die Leistungsfähigkeit und Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter gesteigert werden, um mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen. Dafür optimiert die Stadt das bestehende Angebot und plant die Erweiterung des ÖV-Netzes, unter anderem im Norden und Westen der Stadt.

Private Flugreisen von Stadtzürchern nehmen zu

Die indirekten THG-Emissionen – also jene Emissionen, die durch Stadtzürcher ausserhalb der Stadt verursacht werden – sind weiterhin zu hoch und liegen weit über dem Referenzwert von 1990.

Um den angestrebten Wert von minus 30 Prozent im Vergleich zu 1990 zu erreichen, müssen die THG-Emissionen gegenüber heute um rund 40 Prozent sinken. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist unsicher.

Denn anstelle eines Abwärtstrends, ist eine Konstanz oder sogar eine leichte Zunahme der THG-Emissionen auszumachen. Ein wichtiger Grund ist das Mobilitätsverhalten der Stadtzürcher. Der Flugverkehr und seine THG-Emissionen haben 2024 erneut zugenommen.

Emissionen aus dem Bau können gesenkt werden

Besser sieht es bei den indirekten Emissionen aus Neubau und Erneuerung von Gebäuden auf Stadtgebiet aus. Neue Berechnungen zeigen, dass die Emissionen in diesem Bereich seit 1990 in der Stadt Zürich konstant sind.

Gemäss Szenarien können die Bauemissionen bis 2040 um bis zu 60 Prozent reduziert werden. Dazu braucht es jedoch deutlich mehr Schwung und griffigere Massnahmen für den Klimaschutz auf allen politischen und wirtschaftlichen Ebenen.

«Die Stadt baut und erneuert die städtischen Bauten nach klaren am Klimaschutz orientierten Richtlinien. Damit wirkt sie als Vorbild und leistet bei der eigenen Bautätigkeit einen Beitrag zur Reduktion der Emissionen auf dem Stadtgebiet», sagt Stadtrat André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements.

Nachhaltige Beschaffung der Stadtverwaltung entscheidend für Klimaziel

Die direkten THG-Emissionen der Stadtverwaltung sinken im langjährigen Trend. Wenn die Stadtverwaltung die vorgesehenen Klimaschutzmassnahmen konsequent umsetzt, kann sie bis 2035 Netto-Null erreichen.

Die indirekten THG-Emissionen der Stadtverwaltung waren 2024 praktisch gleich hoch wie im Vorjahr. Sie liegen weit über dem Referenzwert von 1990. Eine nachhaltige Beschaffung spielt hier eine Schlüsselrolle, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

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