Wissenschaftliche Taskforce gegen Verkürzung der Quarantänezeit

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Bern,

Die Wissenschaftliche Taskforce des Bundes ist gegen eine Verkürzung der Quarantänezeit. Das Risiko vor vermehrten Infektionen sei zu gross.

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Die Wissenschaftliche Taskforce des Bundes ist gegen eine Verkürzung der Quarantänezeit. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wissenschaftliche Taskforce des Bundes lehnt eine verkürzte Quarantäne ab.
  • Durch die Verkürzung könnte es zu mehr Corona-Infektionen kommen.
  • Auch bei einem negativen Corona-Test würde eine vorzeitige Entlassung kaum Sinn machen.

Eine Verkürzung der Quarantäne würde gemäss einer Analyse der Wissenschaftlichen Taskforce des Bundes nicht die gewünschten Effekte bringen. Es würden potenziell weniger Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt.

Eine Verkürzung der zehntägigen Quarantäne nach einer Einreise aus einem Risikogebiet könnte zu mehr Infektionen führen. Auch nach einem engen Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall berge eine Quarantäne-Verkürzung diese Risiken. Dies schreibt die Taskforce in ihren am Donnerstag publizierten «Überlegungen zur Verkürzung der Quarantänedauer».

Weder mit noch ohne Test: Taskforce will keine Verkürzung

Sie habe die epidemiologischen Auswirkungen der Quarantäne mit und ohne Tests evaluiert. Demnach wäre eine Verlängerung der Dauer praktisch nutzlos, hingegen würde eine Verkürzung die Zahl der vermiedenen Infektionen verringern.

Eine Möglichkeit wäre laut Taskforce, Personen in Quarantäne zu testen, und wenn sie negativ sind, vorzeitig zu entlassen. Ein Test am sechsten Tag der Quarantäne biete die beste Gewähr, dass die Wirksamkeit einer zehntägigen Quarantäne weitgehend erhalten bleibe. Würde dagegen schon am vierten Tag getestet, so sinke die Wirksamkeit um 29 bis 58 Prozent.

Coronavirus Test
Hohe Dubnkelziffer in Afrika vermutet. - dpa

Eine Quarantäne-Verkürzung sollte einzig dann in Betracht gezogen werden, wenn sie Teil eines koordinierten Vorgehens auf nationaler Ebene wäre. Dieses müsste Massnahmen enthalten, die den erwarteten Anstieg der Fallzahlen ausglichen, so die Taskforce.

Die Taskforce empfiehlt dem Bund und den Kantonen Studien in Auftrag zu geben. Diese sollen dabei helfen, die Auswirkung der Quarantänedauer auf die Verbreitung von Sars-Cov-2 in der Schweiz einzuschätzen.

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