Eine Spitex-Angestellte bestahl die zu betreuenden Senioren, fälschte Krankschreibungen und Arbeitszeugnisse. Nun wurde die Betrügerin verurteilt.
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Wohnungsschlüssel von Klientinnen und Klienten der Spitex Heitersberg lagern in einem Tresor im Regionalbüro. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Betrügerin hat innerhalb der Schweiz als Haushaltshilfe Senioren bestohlen.
  • Sie fälschte sich Arbeitszeugnisse und Krankschreibungen.
  • Das Gericht verurteilte sie zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe.
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Bereits 2018 begann eine Spitex-Angestellte damit, schweizweit Senioren zu bestehlen. Sowohl innerhalb als auch ausserhalb ihrer Anstellung wurde sie von den zu Betreuenden in deren Wohnräume gelassen.

Dort stahl sie Wertsachen, für die sie bei einem Edelmetall-Händler insgesamt 31'000 Franken erhielt.

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2021 entwendete die Spitex-Angestellte im Bezirk Dielsdorf ein Couvert mit 1000 Franken aus dem Schlafzimmer einer zu betreuenden Dame.

Ihr Diebstahl wurde damals noch nicht bemerkt, gekündigt wurde der Angestellten dennoch: Wie der «Zürcher Unterländer» berichtet, war ihrem Arbeitgeber aufgefallen, dass sie ein gefälschtes Arztzeugnis eingereicht hatte.

Absage der Haushaltshilfe in gefälschter Tochter-Mail

Infolge griff die Betrügerin zu einem skrupellosen Trick und fälschte die Mailadresse der Tochter der bestohlenen Seniorin. Im Namen der Tochter sagte sie bei der Pflegehilfe Spitex die Haushaltshilfe für die ältere Dame für zwei Tage ab.

Anschliessend trat die Betrügerin weiterhin selbst bei der Seniorin als Pflegehilfe auf und entwendete ein weiteres Couvert über 750 Franken.

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Spitex-Mitarbeiter am Werk. - Keystone

Bei einer Seniorin im Bezirk Bülach stahl die Haushaltshilfe eine Kreditkarte mit der darauf vermerkten PIN aus dem Tresor. Viermal hob sie je 2'000 Franken an einem Automaten ab, bevor sie die Karte wieder im Tresor deponierte.

Atteste am Computer selbst ausgestellt

Um trotz schlechter Arbeitszeugnisse bei weiteren Spitex-Organisationen angestellt zu werden, fälschte die heute 46-Jährige ihre Zeugnisse. So habe sie angeblich bei der fiktiven «Seniorenbetreuung for Live» gearbeitet. Den Arbeitgebern, welche sie daraufhin einstellten, schickte sie mehrfach selbst erstellte Krankschreibungen.

Die zuständige Staatsanwältin forderte eine mittlerweile rechtskräftige Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Zudem muss die Verurteilte die Verfahrensgebühren von 1400 Franken übernehmen. Die Anklage belief sich auf Urkundenfälschung, Ausweisfälschung, Diebstahl und betrügerischen Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage.

Wie sich herausstellte, wurde gegen die Angeklagte bereits in einem anderen Kanton eine Freiheitsstrafe ausgesprochen.

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