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«Wildwest»: Baubranche prangert nach eskalierten Streiks Unia an

Stephan Felder
Stephan Felder

Aarau,

Streiks im Baugewerbe eskalieren: Vermummte attackieren Baustellen, der Verband spricht von «Wildwest». Heute könnte es bereits wieder knallen.

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Ein Streik der Unia in Basel-Stadt und im Aargau ist letzten Freitag eskaliert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am letzten Freitag sind in den Kantonen Basel-Stadt und Aargau Unia-Streiks eskaliert.
  • Der Baumeisterverband SBV beschuldigt die Unia im Nachgang schwer.
  • Bereits heute Freitag soll es in Zürich zum nächsten Streik kommen.

In Basel und dem Kanton Aargau ist ein von Gewerkschaften organisierter Bauarbeiter-Streik am letzten Freitag ausser Kontrolle geraten.

Während Tausende Beschäftigte für bessere Arbeitsbedingungen demonstrierten, kam es gleichzeitig zu Attacken auf mehreren Baustellen.

Hintergrund der Proteste sind die stockenden Verhandlungen über den neuen Landesmantelvertrag im Bau. Sechs Gesprächsrunden zwischen Gewerkschaften und Baumeisterverband (SBV) brachten keine Einigung.

Deshalb will die Arbeitnehmerseite den Druck auf der Strasse nun erhöhen. Doch die Demonstration führte zu einer Eskalation der Gewalt.

Vermummte Personen, die Baustellen stürmen, teils mit Stöcken bewaffnet. Beschädigte Kabel, manipulierte Geräte. Und als unrühmlicher Höhepunkt: ein tätlicher Angriff auf einen Polier.

Die Zustände seien «nicht schweizerisch»

Für den SBV ist der Fall klar: Es handle sich um eine «gewaltsame Gewerkschaftsaktion». Mehrere Vermummte seien mit von den Gewerkschaften organisierten Bussen vorgefahren und hätten Unia-Utensilien getragen.

Verbandsdirektor Bernhard Salzmann spricht in der «NZZ» von einer gefährlichen Entgleisung. Die Verhandlungen seien bisher zwar hart, aber «von Respekt geprägt» gewesen.

Nun aber seien sie auf der Strasse in «Wildwest-Zustände» abgeglitten. Das sei «nicht schweizerisch».

Bist du auch schon einmal auf einer Demonstration gewesen?

Besonders ärgert ihn: «Die Personen, die mit uns auf Augenhöhe verhandeln, stehen nun an der Spitze des Streiks. Schulter an Schulter mit vermummten Randalierern. Sie vergiften damit das Klima. Gewalt reden sie schön.»

In der Branche selbst glaubt kaum jemand, dass die Täter tatsächlich Bauarbeiter sind. Diese hätten sich in Medien offen und mit Gesicht gezeigt – im Gegensatz zu den schwarz vermummten.

Im Aargau ist bereits eine Strafanzeige eingegangen

Der Verdacht: Es handle sich um bekannte Krawallmacher, die auch bei anderen Demos auftauchen. Beweisen kann das jedoch niemand.

«Ob nach einer Ausschreitung auf einer Baustelle Strafanzeige eingereicht wird, liegt in der Verantwortung der betroffenen Bauunternehmen», sagt Salzmann. Im Aargau ist bereits eine erfolgt.

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Am Freitag ist in Zürich bereits eine nächste Demonstration durch die Unia geplant. - keystone

Die Gewerkschaften weisen die Vorwürfe zurück. Die Unia bedauert eine «Handvoll Zwischenfälle» und betont, man lehne «jegliche Form von Gewalt entschieden» ab.

Alle Demonstrationen seien «friedlich, organisiert und unter klarer Verantwortung der Gewerkschaften» verlaufen. Zu den Vermummten mit Unia-Insignien äussert sich die Gewerkschaft jedoch nicht konkret.

Was passiert am Freitag in Zürich?

Heute Freitag steht in Zürich der grosse nationale Bauarbeiter-Streik an. Salzmann sagt: «Wir machen uns Sorgen. Die Polizei ist sensibilisiert. Sie hat ein Auge auf den Schutz der Baustellen in der Stadt Zürich und auf den Hauptsitz des SBV.»

Branche und Gewerkschaften sind gleichermassen wütend. Denkbar schlechte Voraussetzungen für einen ruhigen Freitag.

Kommentare

User #2561 (nicht angemeldet)

In der Schweiz kann man mit Geld vieles Kaufen. Aber das Herz von einem Handwerker kann man nicht Kaufen.

User #1411 (nicht angemeldet)

Genau der Bauarbeitrverband belehrt fie Unia... Humor nach meknem Geschmack wer selbst Dreck am Stecken hat sollte schweigen. Die ganzen Bürogummis die sich hier über die Bauarbeiter auslassen, selber im Leben noch nie richtig geschuftet für einen Schlechten Lohn, keine Spesen, Hin und Rückfahrt wird nicht bezahlt, Aufladen im Magazin genauso wenig ihr wärt die ersten die sich lauthals beschweren würde... Also einfach mal Ball flachhalten.

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