Das Ausbrechen unter Zeitdruck entwickelt sich in der Schweiz zu einem wahren Boom. Der Betreiber eines «Escape Rooms» zeigt, was dahinter steckt.
Neue «Escape Rooms» in Luzern. Thomas Niederberger erklärt das Konzept und den Bauprozess. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Knifflige «Escape Rooms» boomen in der Schweiz.
  • Abenteuerlustige lassen sich in einen Raum einsperren und lösen knifflige Rätsel.

Normalerweise lassen sich Menschen nicht freiwillig in Räume einsperren. In der Schweiz geschieht dies jedoch immer häufiger. Sogenannte «Escape Rooms» spriessen wie Pilze aus dem Boden. 2013 eröffnete der erste Ausbruch-Rätselraum in Bern. Mittlerweile gibt es mehrere Dutzend solcher Räume in der ganzen Schweiz.

Das Geschäft mit den Ausbrechern

Das Konzept der «Escape Rooms» ist einfach. Abenteuerlustige lassen sich zu zweit oder in Gruppen in einen Raum einsperren, in dem sie verschiedene Rätsel lösen und Hinweise erkennen müssen. Das Ziel dabei: In möglichst kurzer Zeit den Raum wieder verlassen. Das Konzept feiert grossen Erfolg und ist besonders bei Firmenanlässen, Geburtstagen oder sonstigen Gruppen-Ausflügen beliebt. 

«Ich glaube, es ist das immersive Gefühl» erklärt sich Thomas Niederberger den Erfolg. Er baut in Luzern gerade drei solcher «Escape Rooms». Der erste Raum ist bereits eröffnet. «Die Leute sind für eine Stunde im Raum, und vergessen komplett alles andere.» Die Ausbrecher haben 60 Minuten Zeit, um die verschiedenen Rätsel zu lösen. Niederberger beobachtet sie dabei über verschiedene Kameras, kann ihnen Hinweise vermitteln und fiebert dabei selber mit.

Das ganze Interview mit Thomas Niederberger von «The Riddle Escape Games.» - Nau

«Escape Rooms sind kein Trend»

Der Luzerner hat sich selber «Escape Rooms» auf der ganzen Welt angeschaut, von Amerika bis Asien. «Ich habe etwa 60 Räume gespielt, so hat man auch gute Ideen», schmunzelt er. Als gerlenter Webentwickler baut Niederberger alles selber: Er baut Lampen aus oder setzt Kontakte ein. Die Erstellung eines «Escape Rooms» erfordert Kreativität und Zeit: «Mit Ideen geht's etwa 2 Monate.»

Doch die Konkurrenz wächst: Nur schon in der Umgebung von Luzern gibt es drei weitere Anbieter. Doch Niederberger sieht diese nicht als Konkurrenz. «Löst man einen, kann man den nächsten Raum knacken». Die «Escape Rooms» seien kein Trend, sondern mehr ein Konzept, welches den Menschen einen Ausbruch aus dem Alltag biete. Und «Ein Escape Room kann sich in der Art und Weise entwickeln». So setzt man in Amerika beispielsweise schon Schauspieler ein, um die Flucht noch etwas aufregender zu machen.

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