Seit 2006 hat sich die Zahl der in deutschen geschlossenen Heimen untergebrachten Minderjährigen mehr als verdoppelt. Grund dafür sollen Einsparungen sein.
Zwei Jungen schauen aus einem vergitterten Fenster einer geschlossene Anstalt.
Zwei Jungen schauen aus einem vergitterten Fenster einer geschlossene Anstalt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland steigt die Zahl der Minderjährigen in geschlossenen Heimen deutlich an.
  • Schuld daran soll der «Sparzwangs» in der Kinder- und Jugendhilfe sein.

Die Zahl der in geschlossenen deutschen Heimen untergebrachten Kinder und Jugendlichen hat sich binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Sie stieg von 6016 im Jahr 2006 auf 15'534 im Jahr 2016, wie die «Passauer Neue Presse» heute Mittwoch unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag. Linken-Experte Norbert Müller übte Kritik.

Die stark gestiegenen Zahlen seien Folge des «Sparzwangs» in der Kinder- und Jugendhilfe, sagte er der Zeitung. Weil das Geld für frühzeitige Unterstützung fehle, stehe am Ende oft «Wegfangen und Einsperren». Gerichte können Minderjährige in geschlossene Heime einweisen, wenn erhebliche Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt.

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