Im Rhein schwimmen wieder tote, verstümmelte oder verletzte Aale. Die Fische werden auf ihrer Wanderung flussabwärts Opfer der Kraftwerksturbinen.
In einer Kraftwerksturbine zerstückelt: Tote Aale bei Rüdlingen SH.
In einer Kraftwerksturbine zerstückelt: Tote Aale bei Rüdlingen SH. - sda - Aquaviva
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aale werden auch dieses Jahr auf ihrer Wanderung Opfer der Kraftwerksturbinen.
  • Die Kraftwerke sollen darum Sanierungsvorgaben zur Fischgängikeit einhalten.

Die Tragödie wiederholt sich jedes Jahr, wie die Umweltorganisation Aquaviva am Mittwoch schreibt. Die Organisation verlangt deshalb, dass die Wasserkraftwerke endlich die gesetzlichen Sanierungsvorgaben zur Fischgängigkeit umsetzen. Das Aalsterben beweise jährlich, dass die Kraftwerkbetreiber dem Gesetz nicht nachkämen.

Der Auftrag für die Fischgängigkeit besteht gemäss Aquaviva seit 2011. Umgesetzt sein muss er bis 2030. Die aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Umwelt (Bafu) aus dem Jahr 2018 zeigen, dass bisher erst 1,7 Prozent der sanierungspflichtigen Anlagen fischgerecht sind.

Aquaviva verlangt, dass zum Schutz der Aale und anderer Wanderfische die Sanierung beschleunigt wird und technische Lösungen für den Fischabstieg bei Grosskraftwerken entwickelt werden.

Aale legen 6000 Kilometer zurück

Von dem Problem mit den Kraftwerken sind alle Wanderfische betroffen. Der Aal mit seinem langen Körper ist beim Schwimmen durch die Turbinen aber besonders gefährdet. Zudem sind die Tiere vom Aussterben bedroht.

Auf ihrer bis zu 6000 Kilometer langen Wanderung aus dem Bodensee zurück ins Meer müssen die Aale zuerst die Kraftwerke Schaffhausen und Rheinau ZH passieren. Zwar sind die Betreiber um Lösungen bemüht, räumt Aquaviva ein. Bund und Kantone hätten es aber versäumt, ihnen die technischen Lösungen aufzuzeigen und auf deren Umsetzung zu drängen.

Die Aale wandern meist in den Wintermonaten vom Süss- zurück ins Salzwasser. Dabei müssen in sie auf ihrem bis zu 6000 Kilometer weiten Weg mehrere Kraftwerke passieren. Im Gegensatz zu kleineren Kraftwerken bestehen bei den Grosskraftwerken noch keine Lösungen für den Fischabstieg. Den Tieren bleibt nur der oft verhängnisvolle Weg durch die Turbinen.

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