«Wieder kaputt»: Rolltreppen-Ärger am Bahnhof Bern – Pendler genervt
Zuletzt steht die «Loebegge»-Rolltreppe im Bahnhof Bern immer wieder still. ÖV-Reisende verlieren so entscheidende Zeit. Die SBB versteht den Ärger.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Rolltreppe hinauf zum «Loebegge» am Bahnhof Bern steht wieder einmal still.
- Das sei in den letzten Monaten gefühlt einmal pro Woche der Fall, findet ein Pendler.
- ÖV-Reisende würden so entscheidende Zeit verlieren, wenn es ums Erwischen es Buses geht.
- Die SBB versteht den Ärger der Pendlerinnen und Pendler.
- In den vergangenen Monaten sei es tatsächlich zu mehreren Unterbrüchen gekommen.
«Das kann doch nicht sein! Jetzt ist die schon wieder kaputt», flucht Manuel S.* vor einer Woche im Bahnhof Bern leise vor sich hin. Der 27-Jährige ist auf dem Weg zur Arbeit und benutzt daher fast täglich die Rolltreppe hinauf zum «Loebegge».
«In den letzten Monaten stand diese Rolltreppe gefühlt mindestens einmal in der Woche still», ärgert er sich weiter.
Ein Problem: Denn wie für so viele ÖV-Reisende gilt auch für den BärnerBär-Leser – beim Pendeln zählt jede Sekunde. «Die Sekunden, die man mit der Rolltreppe spart, machen es oft aus, ob man den Bus erwischt oder nicht», so Manuel S.*.
Stand die Rolltreppe unter dem «Loebegge» am Bahnhof Bern in den letzten Monaten tatsächlich so oft still? Der BärnerBär fragt bei Tiefbau Stadt Bern nach.
Von dort heisst es allerdings nur: «Die Rolltreppe an sich befindet sich nicht im Eigentum von Tiefbau Stadt Bern. Insofern können wir auch keine Aussagen darüber machen, ob diese Rolltreppe störungsanfällig ist.»
Einzig zum vom BärnerBär-Leser geschilderten Vorfall von letzter Woche könne Tiefbau Stadt Bern Auskunft geben. Es seien Unterhaltsarbeiten an einem Abwasserablaufrohr durchgeführt worden. Dieses leite Wasser vom Baldachin ab und verlaufe mittig zwischen den beiden Rolltreppen. Die Arbeiten seien mittlerweile abgeschlossen.

Aufschlussreicher fällt die Rückmeldung der SBB aus. Diese ist für die Wartung der Rolltreppen unter dem «Loebegge» verantwortlich.
Und siehe da: «In den vergangenen Monaten kam es tatsächlich zu mehreren Unterbrüchen», heisst es auf BärnerBär-Nachfrage. Der Eindruck «mehr als sonst» könne jedoch nicht bestätigt werden.
Den Ärger von Manuel S.* kann man bei der SBB nachvollziehen: «Wir verstehen, dass ein Ausfall der Rolltreppe unter dem ‹Loebegge› für viele Pendelnde, Reisende und Bahnhofbesuchende ärgerlich ist. Die Anlage ist stark frequentiert und hat für unsere Kundschaft eine grosse Bedeutung.»

Einige Rolltreppen-Unterbrüche seien geplant gewesen – etwa im Rahmen der monatlichen Revisionsarbeiten. Andere wären unvorhergesehen passiert, beispielsweise aufgrund technischer Defekte. So sei im August ein Sicherheitsglas beschädigt worden.
«Zudem kommt es vereinzelt zu Notstopps durch Passanten», so die SBB.
«Halten zusätzliche Ersatzteile vorrätig»
Tatenlos ist das Transportunternehmen nicht: «Um die Verfügbarkeit zu verbessern, führen wir regelmässig präventive Wartungen durch. Zudem halten wir zusätzliche Ersatzteile vorrätig.» So könnten allfällige Reparaturen schneller erfolgen.
* Name von der Redaktion geändert