Das Wetter in der Schweiz ist dieses Jahr extrem trocken. Experten sagen: Die Alpen werden im Sommer zunehmen grau, die Felder braun.
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Ist es aufgrund des Extremwetters bald vorbei mit unseren grünen Hügeln und schneebedeckten Bergen? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der diesjährige Sommer ist in der Schweiz extrem trocken.
  • Dies wirkt sich auch auf das Landschaftsbild aus.
  • Die Gletscher werden zunehmend verschwinden und die Wälder sich verändern.

Die Schweiz erlebt immer wieder extremes Wetter: Dieses Jahr ist es so trocken wie lange nicht mehr. Experten reden sogar schon von einer «Jahrhundert-Dürre» in der Westschweiz.

Das trockene Wetter setzt unseren Wäldern und Gewässern zu. Die Pegel einiger Seen sind auf historische Tiefstände gesunken. Viele Bäume tragen jetzt schon herbstlich gelbe Blätter.

Diesen Sommer herrschen bei uns Temperaturen, die man sonst nur aus Südeuropa kennt. Sieht die Landschaft hierzulande also etwa bald schon so aus wie in Griechenland, Spanien oder Italien?

«Klare Vorzeichen», wie Wetter die Landschaft verändert

Marie Seidel, Kommunikationsberaterin beim WWF, sagt gegenüber Nau.ch: Diesen Sommer habe man «klare Vorzeichen» sehen können, wie extremes Wetter unsere Landschaft verändere. «In den Alpen schmelzen die Gletscher wie noch nie zuvor», so Seidel.

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Die Gletscher schmelzen wegen der Klimakrise und des heissen Wetters in hohem Tempo. (Symbolbild) - Keystone

Ueli Meier, Vorsteher des Amts für Wald in beiden Basel, glaubt gar: Die Extremereignisse werden das Landschaftsbild verändern. «Die Eisfreiheit unter 3000 Metern wird schnell kommen, wenn es so weitergeht.»

Im Sommer werden die Alpen also grau statt grau-weiss. Ansonsten werde es jedoch bei normalen Sommern noch einige Zeit ähnlich aussehen wie bisher: «Unsere Hügel, grünen Wiesen und Wälder bleiben uns erhalten», so Meier. Im Offenland werden jedoch regelmässiger trockene Felder und wohl vermehrt braune Blätter an den Bäumen zu finden sein.

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Die Schweiz erlebt diesen Sommer eine starke Dürre.
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Die Pegel der Gewässer sind teils auf Rekord-Tiefs gesunken.
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Die Natur leidet unter der Trockenheit.
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Das Klima hierzulande erinnert an südliche Länder wie Griechenland oder Italien.
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Allzu schnell werden unsere Apfelbäume jedoch nicht Olivenbäumen weichen.

Die Bäume würden aufgrund von höheren Wintertemperaturen und mehr -Niederschlag früher Knospen erhalten. «Ab Mai oder Juni wird es dann so wie in diesem Jahr darum gehen, zu überleben: bis es im Herbst wieder Wasser hat.»

Trockenheit könnte zum «normalen Sommerbild» gehören

Meier zieht Vergleiche zu Nordspanien und Nordgriechenland, wo es im Frühling grün ist wie in der Schweiz. «In diesen Regionen wird bereits heute im Mai geerntet», erklärt er. «In unserer Ferienzeit wirken diese dann sehr trocken. Ähnlich könnte es in einigen Jahrzehnten auch bei uns zum normalen Sommerbild gehören.»

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Grüne Hügel und Wälder prägen aktuell das Landschaftsbild der Schweiz. Obwohl das Wetter immer extremer wird, bleiben diese uns wohl noch einige Zeit erhalten. - Keystone

Dies bedeute allerdings nicht, dass die Bauern hierzulande jetzt auf Orangen und Tomaten umstellen sollten. Denn Extremereignisse wie Spätfrost würden die Ernte zunichtemachen.

Seidel betont ebenfalls: «Unsere Apfelbäume werden nicht einfach zu Olivenbäumen.» Dazwischen würden Überschwemmungen, bei denen Humus verloren geht, Dürreperioden, Waldbrände und Stürme liegen.

Bereitet Ihnen das extreme Wetter in der Schweiz Sorgen?

«Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Was ist die Pflanze der Zukunft?», hält Meier fest. Einzelne Bäume würden künftig sterben, andere würden sich wohl weiterentwickeln. Es sei damit zu rechnen, dass zusätzliche Baumarten und -sorten in unseren Wäldern zu finden sein werden.

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