Für Bergretter war es ein Grosseinsatz, als am Montag auf dem Pigne d'Arolla VS 14 Skitourenfahrer aus der Luft geborgen werden mussten. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden und wurde von der Stiftung Alpine Rettung Schweiz (ARS) koordiniert. Doch wer bezahlt solche Einsätze eigentlich?
Bergunglück in Arolla VS: Eine weitere Person starb im Spital, die Zahl der Opfer stieg somit auf sieben.
Bergunglück in Arolla VS: Eine weitere Person starb im Spital, die Zahl der Opfer stieg somit auf sieben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Bergrettung mit Helikopter kann für die betroffene Person oder deren Angehörigen schnell einmal teuer werden.
  • Für Schweizer wird ein Teil von der Krankenkasse übernommen – Ausländer müssen jedoch alles selbst berappen.
  • Die Retter bleiben in diesen Fällen oft auf den Kosten sitzen und arbeiten darum mit Inkassobüros zusammen.

Verunfallt ein Berggänger und muss mit dem Helikopter geborgen werden, so kann es schnell einmal teuer werden: Die Rede ist von Kosten über 100'000 Franken. Zwar wird eine Helikopterrettung durch die Rega ohne zusätzliche Fachspezialisten im Schnitt mit «nur» 3500 Franken beziffert, teuer wird es jedoch, wenn dieser Einsatz lange dauert und zusätzliche Fachspezialisten benötigt werden, berichtet der «Blick».

Kommt die geborgene oder gerettete Person aus der Schweiz, übernimmt je nach Ursache die Krankenkasse einen Teil der Kosten. Falls die betroffene Person nicht Gönner einer Rettungsorganisation ist, muss sie den Rest selber bezahlen.

Ausländische Touristen bezahlen Rechnungen nicht

Ein Problem ergibt oftmals die Rettung oder Bergung von ausländischen Touristen. Nicht immer sei nämlich klar, ob die Geretteten oder deren Angehörigen die Rechnungen begleichen können. So bleiben im schlimmsten Fall sogar die Bergretter auf den Kosten sitzen. «2017 mussten rund 640'000 Franken abgeschrieben werden», erklärt Harald Schreiber, Mediensprecher der Stiftung Alpine Rettung Schweiz (ARS) gegenüber dem Boulevardblatt.

Damit auch die Rettung von Ausländern gedeckt werden kann, arbeitet die ARS deshalb mit Inkassobüros zusammen. Laut Schreiber, dessen Stiftung den Grosseinsatz auf dem Pigne d'Arolla VS koordinierte, wird eine Rettung jedoch nie von einer Kostengutsprache oder Kostenübernahme abhängig gemacht.

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