Weniger schwere Gewalt unter Kindern und Jugendlichen im Baselbiet
Im Kanton Baselland wurden 2024 mehr Delikte von Kindern und Jugendlichen angezeigt – ein Plus von 7,5 Prozent. Schwere Gewalttaten gingen jedoch zurück.

Die Zahl der angezeigten Delikte unter Kindern und Jugendlichen ist im Jahr 2024 im Kanton Baselland gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent gestiegen. Die Zunahme war weniger stark als im 2023 (+57 Prozent). Schwere Gewalttaten nahmen gemäss Geschäftsbericht 2024 der Jugendanwaltschaft ab.
Damit setzt sich die Tendenz des Rückgangs seit dem Jahr 2021 weiter fort. Letztes Jahr gingen bei der Jugendanwaltschaft 198 Gewaltdelikte ein, im Vorjahr waren es 216.
Bei den schwerwiegendsten Tatbeständen Tötung (Versuch) gab es einen Rückgang von 6 auf 0, bei schweren Körperverletzungen von 27 auf 11, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervorgeht.
Es gab auch weniger Anzeigen wegen Drohung, Raufhandel und Raub. Allerdings gab es bei den Tätlichkeiten, einfachen Körperverletzungen, Angriffen und Nötigungen eine Zunahme.
Zunehmende Bandenkriminalität unter Jugendlichen
Zudem beobachtet die Jugendanwaltschaft einen Trend hin zu mehr Banden. Feststellbar sei wieder eine «verstärkte Neigung von Jugendlichen mit Gewaltaffinität zur Gruppenbildung», heisst es im Bericht.
Drogen sind hingegen weniger oft ein Thema: Rückläufig waren die Falleingänge bei den Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Verkehrsdelikte stiegen hingegen von 538 auf 600.
Insgesamt gingen bei der Jugendanwaltschaft letztes Jahr 3045 angezeigte Delikte ein. Die seit Jahren kontinuierlich steigende Geschäftslast verursache in allen Bereichen der Jugendanwaltschaft einen erheblichen personellen und finanziellen Mehraufwand, heisst es weiter.
Für mehr Kosten sorgten etwa die ambulanten und stationären Schutzmassnahmen.