Am Dienstag wird die Marke von acht Milliarden in Bezug auf die Weltbevölkerung überschritten. Ein Wachstums-Stopp ist erst in 60 Jahren abzusehen.
Nachhaltigkeit Überbevölkerung
Am Dienstag wird die Zahl der Weltbevölkerung die acht Milliarden Marke überschreiten. - Getty
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Dienstag dürfte die Weltbevölkerung eine Zahl von über acht Milliarden erreichen.
  • Ein Wachstums-Stopp ist laut Experten erst in 60 Jahren abzusehen.

Nur elf Jahre nach Erreichen der 7er-Marke ist es soweit: Am Dienstag wird die Weltbevölkerung nach Berechnungen der Vereinten Nationen die Marke von acht Milliarden überschreiten. Stellt sich die Frage: Kann die Erde uns alle noch versorgen? Die Kurz-Antwort: Eigentlich ist dieser Zug schon längst abgefahren...

Wie ein Experte gegenüber der «Bild» erklärt, wurde die Grenze der Nachhaltigkeit – global gesehen – bereits Anfang der 1970er-Jahre überschritten. Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) rechnet vor: «Bereits im Jahr 2017 verbrauchte die Menschheit 1,7 Erden. Das sind deutlich mehr Ressourcen, als die Erde im gleichen Zeitraum erneuern kann.»

Haben Sie Kinder?

Wie der Experte für demografischen Wandel weiter erklärt, habe sich das Bevölkerungswachstum zwar verlangsamt und liege mittlerweile bei unter einem Prozent pro Jahr. Trotzdem werde erwartet, dass die Weltbevölkerung erst Mitte der 2080er-Jahre langsam zurückgeht. Laut Swiaczny ist der Grund für das erwartete langsamere Wachstum der weltweite Rückgang des Geburtenniveaus.

Spannend: Das Maximum zum Zeitpunkt des Rückgangs dürfte bei 10,4 Milliarden Menschen liegen.

Konsum der USA erfordert fünf Erden

Trotz des Geburtenrückgangs wachsen einige Regionen auf der Welt weiterhin rasant. 1985 lebten etwa in Nigeria circa 84 Millionen Menschen, heute sind es gut 2019 Millionen. Jeder zweite Mensch ist in dem afrikanischen Land jünger als 18 Jahre.

Laut Experte Swiaczny ist die Voraussetzung für den Rückgang des Bevölkerungswachstums in Afrika und einigen asiatischen Ländern vermehrte Investitionen in Bildung, Familienplanung und Geschlechtergerechtigkeit.

Das Bevölkerungswachstum hat sich zwar verlangsamt, liegt jetzt bei unter einem Prozent pro Jahr.
Trotzdem wird laut Experten erwartet, dass die Weltbevölkerung erst Mitte der 2080er-Jahre ein Maximum von 10,4 Milliarden Menschen erreicht.
Mitte der 2080er-Jahre wird der Wachstum der Weltbevölkerung dann langsam zurückgehen.

Das eigentliche Problem liegt aber nicht bei der absoluten Zahl an Menschen sondern beim Umgang mit natürlichen Ressourcen. Das Ziel wäre es, nicht mehr zu verbrauchen als sich erneuert. «Und eine gerechtere Verteilung dieser Ressourcen», sagt Swiaczny.

Der aktuelle Konsum der USA erfordere derzeit fünf Erden und der von Deutschland etwa drei. Andere Länder, besonders in Afrika und Asien, würden weniger als eine Erde verbrauchen, obwohl sie sehr bevölkerungsreich seien.

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