Wegen Patrouille Suisse: Basler rufen bei Polizei an
Am Freitag flog die Patrouille Suisse im Rahmen des Musik-Festivals Tattoo über Basel. Die Meinungen dazu sind gespalten – gute Show oder unnötiger Mega-Lärm?
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Kunstflugstaffel eröffnete dieses Jahr wieder das Basler Tattoo.
- Bewohnende der Stadt erschrecken: Die Flugzeuge machen einen Riesen-Krach.
- Kritische Stimmen gäbe es immer, sagt Tattoo-CEO Erik Julliard.
Ein ohrenbetäubendes Brummen ist am Freitagabend in Basel zu hören. Kurz darauf erscheinen sechs Militärflugzeuge der Patrouille Suisse am Horizont. Tief am Himmel fliegen sie über die Stadt – zum Schrecken einiger Bewohnerinnen und Bewohner.
«Wir waren gemütlich am Prosecco trinken auf der Dachterrasse, da kamen die Flugzeuge. Wir haben uns unglaublich erschrocken», berichtet eine Nau.ch-Leserin (22).
Eine weitere regt sich auf: «Es fühlte sich an, als würde der dritte Weltkrieg ausbrechen – gerade in solchen Zeiten!»
Wegen Lärm: Sechs Anrufe bei der Polizei
Sie ist nicht die einzige: Bei der Kantonspolizei Basel-Stadt seien am Freitagabend sechs Anrufe eingegangen. Das sagt Polizei-Mediensprecher Stefan Schmitt gegenüber Nau.ch. «Erwähnenswert ist, dass sich ein Anrufer positiv zum Überflug geäussert hat.»
Grund für den Überflug war die Eröffnung des Basel Tattoo. Das Militärmusik-Festival startete vergangenen Freitag und endet am 19. Juli.
In einer Medienmitteilung vom letzten Samstag schreibt Basel Tattoo: «Lanciert wurde der Abend mit dem Schweizer Psalm und einem atemberaubenden Überflug der Patrouille Suisse. Das Publikum staunte und spendete ein erstes Mal grossen Applaus.»
Über den Lärm ist informiert worden: «Kurzzeitig Lärmemissionen sind möglich – wir danken der Bevölkerung für ihr Verständnis.» So wurden die Baslerinnen und Basler in einer Medienmitteilung vor dem Festival auf die Störungen vorbereitet.
Tattoo-CEO über Kritik: «Ich habe Verständnis»
Schon vor dem Tattoo sorgte der Auftritt der Patrouille Suisse für Wirbel. Basel-Tattoo-CEO Erik Julliard sagte dazu im Gespräch mit Nau.ch: «Ich habe Verständnis für Kritik, sei es aus klimatischen Gründen, wegen des Lärmes oder auch den aktuellen verschiedenen Konflikten weltweit.»
Doch fänden mehr Menschen die Patrouille Suisse toll, als solche, die dagegen sind. Das könne man aus Feedbacks, aber auch aus Statistiken schliessen.
«Heute ist es einfach so, dass die Kritiker lauter sind als die Befürworter», so Julliard. «Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Patrouille Suisse eine Botschafterin der Schweiz ist.»
Es ist nicht das erste Mal, dass die Kunstflugstaffel das Tattoo eröffnet – mittlerweile gehört sie fast schon zum Standardprogramm. Die Basler Bevölkerung wisse darüber Bescheid, beschwichtigt Polizei-Sprecher Stefan Schmitt. Dass jemand aus Schrecken die Polizei kontaktierte, sei «das letzte Mal vor drei Jahren» passiert.