Über 100 Kulturschaffende richten sich in einem offenen Brief an den Bundesrat. Sie fordern wegen des Kriegs in der Ukraine eine Taskforce.
ukraine-krieg
Luftaufnahme vom Bundeshaus in Bern, Schweiz. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 100 Kulturschaffende richten sich in einem offenen Brief an den Bundesrat.
  • Es geht ihnen vor allem um die Sanktionen gegen Oligarchen, die sie für zu schwach halten.

Über 100 Kulturschaffende in der Schweiz richten sich wegen der russischen Invasion in die Ukraine an den Bundesrat. Sie verlangen ein «entschiedenes Vorgehen gegen die Kriegsfinanzierung aus der Schweiz».

«Die Zeit des Wegschauens ist vorbei – handeln Sie endlich!», heisst es im Aufruf, den Filmemacher Samir am Montag auf Twitter veröffentlichte und mit einem entsprechenden Bericht der CH-Media-Zeitungen verlinkte.

Die Kulturschaffenden verlangen in ihrem «zivilgesellschaftlichen Aufruf», dass der Bundesrat eine Task Force einsetzt. Diese soll die komplexen Vermögensstrukturen von russischen Oligarchen aufdecken. «Eine Meldepflicht allein reicht nicht aus.»

Kritik an den Sanktionen

Ferner soll der russische Rohstoffhandel nicht mehr über die Schweiz fliessen und die Kriegskassen von Staatschef Wladimir Putin füllen. Und schliesslich müsse die Schweiz so schnell wie möglich unabhängig werden von russischem Gas und Öl.

Der Angriff des Putin-Regimes gegen die Ukraine töte, verwunde, traumatisiere und vertreibe Millionen Menschen aus ihrer Heimat. Das heisst es in dem Aufruf.

Die Schweiz habe zwar schnell und grosszügig humanitäre Hilfe geleistet. «Wir halten es allerdings für falsch, dass sie die Sanktionsmassnahmen gegen die kremlnahen Oligarchen nun zur zaghaft umsetzt.» Dem reibungslosen Gang der Geschäfte werde alles andere untergeordnet, kritisieren die Kulturschaffenden.

Bundesrat soll Finanzierungsnetzwerke Putins lahmlegen

«Sorgen Sie dafür, dass die Schweiz mit aller nötigen Kraft die Finanzierungsnetzwerke des Putin-Regimes austrocknet.» So heisst es an die Bundesrätinnen und Bundesräte gerichtet weiter. «Mit jedem Tag, an dem wir nicht entschieden gegen das Regime vorgehen, sterben mehr Menschen.»

Unterschrieben haben den Aufruf viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Zum Beispiel Adolf Muschg, Lukas Bärfuss, Monique Schwitter und Pedro Lenz. Auserdem Filmemacher wie Samir und Xavier Koller sind dabei. Kabarettisten und Satirikerinnen wie Emil Steinberger, Viktor Giacobbo, Karpi und Franz Hohler haben auch unterschrieben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Emil SteinbergerViktor GiacobboWladimir PutinAdolf MuschgPedro LenzTwitterKriegBundesrat