Im Mai soll in Davos erneut das Weltwirtschaftsforum WEF stattfinden. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage in Europa hat die Polizei nun Bedenken geäussert.
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Das Logo des Weltwirtschaftsforums in Davos. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der St. Galler Sicherheitsdirektor hat Bedenken zur Sicherheitslage am WEG geäussert.
  • Er sehe aufgrund der kriegerischen Situation in Europa besondere Herausforderungen.
  • Auch der Schnee, der normalerweise die Zufahrt nach Davos einschränke, fehle dieses Jahr.

Einige Ostschweizer Polizeidirektoren haben an der geplanten Durchführung des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai in Davos Sicherheitsbedenken geäussert. Dies aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine.

Fredy Fässler, St. Galler Sicherheitsdirektor und Präsident der Schweizer Polizeidirektorenkonferenz, äusserte am Mittwoch beim Schweizer Radio SRF Bedenken. Er sehe aufgrund der kriegerischen Situation in Europa besondere Herausforderungen in der Sicherheit. Auch der Schnee, der normalerweise die Zufahrt nach Davos einschränke, fehle in diesem Jahr wegen der Verschiebung.

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Fehlt dieses Jahr: Der Schnee in Davos. - Screenshot Webcam Davos

Er wisse aber auch, dass die Bündner Behörden sich intensiv mit der Frage beschäftigten, ob die Durchführung eines solchen Anlasses angemessen sei. Sie hätten versichert, dass sie auf den Anlass verzichten würden, wenn es erkennbare Sicherheitsrisiken gäbe. Dies sei aktuell nicht der Fall.

Reputationsschaden für Schweiz befürchtet

Der Bündner Sicherheitsdirektor Peter Peyer verwies eine entsprechende Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA an den kantonalen WEF-Ausschuss. Dieser war jedoch bis am Donnerstagabend nicht erreichbar.

Angestossen hatte die Diskussion in der Ostschweizer Polizeidirektorenkonferenz der Ausserrhoder Regierungsrat Hansueli Reutegger. Er sagte am Mittwoch in einem Interview mit SRF, er stelle sich die Frage, ob man mit der aktuellen Sicherheitslage in Europa gewährleisten könne, dass den Besucherinnen und Besuchern des WEF nichts passiere. Falls etwas geschehen würde, würde die ganze Schweiz einen Reputationsschaden erleiden.

Bereits im März 2022 bestätigte ein WEF-Sprecher der Nachrichtenagentur, dass in diesem Jahr keine hohen russischen Amtsträger eingeladen worden seien. Die Organisatoren halten sich laut eigenen Angaben an die internationalen Sanktionen. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine seien alle Beziehungen zu russischen Einrichtungen eingefroren worden.

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