Warum der Sprung ins kalte Wasser so gefährlich ist
Die Schweiz schwitzt. Am vergangenen Wochenende haben wir beinahe Sommertemperaturen, wie wir sie normalerweise im Juli haben, erreicht. Beim Sprung ins kalte Nass ist deshalb Vorsicht geboten.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer jetzt schon baden will, muss besonders aufpassen.
- Durch die grossen Temperaturunterschiede zwischen Luft und Wasser kann es für uns relativ schnell gefährlich werden.
- Besser: Nur die Füsse im kalten Wasser abkühlen.
Es ist heiss in der Schweiz, sommerlich heiss. Bei Temperaturen bis zu 28 Grad schwitzte die Schweiz am Wochenende. Nicht wenige wagten deshalb bereits den ersten Sprung ins kalte Nass.
Doch genau hier liegt das Problem: Warme Luft und kaltes Wasser – die vertragen sich nicht. Immer wieder kommt es zu Badeunfällen, weil Menschen kollabieren oder sich aufgrund eines Muskelkrampfs kaum mehr bewegen können.
Philipp Binaghi, Leiter Kommunikation der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) erklärt gegenüber «20 Minuten», warum jetzt besonders grosse Vorsicht geboten ist. «Momentan ist das Wasser noch sehr viel kälter als die Luft, da muss man also aufpassen.» Wenn man überhitzt ins kalte Wasser springe, entstehe aufgrund des Temperaturunterschieds zwischen der Luft und dem Wasser für den Körper eine enorme Stresssituation. «Die Muskeln schmerzen und es können Muskelkrämpfe und Kreislaufprobleme auftreten.»

Adern verengen sich
Gefährlich wird es gemäss dem Experten vor allem dann, wenn sich die Adern schlagartig verengen. Dann kann das Blut nicht mehr richtig zirkulieren, ein Kälteschock, Ohnmacht oder gar ein Herzinfarkt können die Folge sein.
Vom momentanen Baden in der kalten Aare, der Limmat oder der Reuss rät Binaghi deshalb ab.«Um sich abzukühlen, reicht es eigentlich, die Füsse ins Wasser zu halten.» Wer unbedingt schwimmen gehen wolle, solle dies in Ufernähe tun. Ausserdem solle man sich nicht zu lange im Wasser aufhalten, sonst drohe Unterkühlung.
