Eklat im 800-Seelen-Dorf Termen im Wallis. Weil Bau-Lkws auf privaten Parkplätzen kehren, verlangen die Besitzer 100 Franken – pro Lastwagen.
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Walliser verlangen fürs Kehren auf Parkplatz 100 Franken. - Gemeinde Termen

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Walliser Dorf wollen Anwohner Bau-Lkws nicht auf dem Parkplatz kehren lassen.
  • Die Bewohner des Hauses blockieren die Lastwagen und verlangen Geld.
  • Die Baufirma zahlt schliesslich, klagt aber über einen «Kuhhandel».
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Dieser Baustellen-Ärger hat Zündstoff! In der Walliser Gemeinde Termen zoffen sich ein Generalunternehmen und Anwohner.

Grund: Für die Baustelle eines neuen Einfamilienhauses der 800-Einwohner-Gemeinde müssen Lkws aus Platzgründen rund zehn Mal auf einem privaten Parkplatz kehren. Das wollen die Bewohner des Hauses, zu dem der Parkplatz gehört, aber nicht einfach so zulassen.

Sie verlangen Geld von den Lastwagen-Chauffeuren. «Es war von 100 Franken die Rede, dann von 100 pro Lastwagen», sagt die Geschäftsführerin der Baufirma Vesta Haus GmbH.

Baufirma zahlt 300 Franken fürs Kehren auf Privat-Parkplatz

Sie erzählt dem «Walliser Bote», wie ein besorgter Chauffeur sie anruft. Vor Ort wird sie Zeuge, wie die Bewohner des Hauses die Lastwagen gar blockieren. Die Situation sei angespannt gewesen, sagt Reusser.

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Im beschaulichen Dorf Termen VS leben rund 800 Personen. - Gemeinde Termen

Die Männer bauen sich vor ihr auf, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Sie sagt: «Ich bin nicht ängstlich, aber das war schon unangenehm.»

Kehren Sie mit dem Auto auf privaten Parkplätzen?

Schliesslich zahlt die Baufirma 300 Franken – auch, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Eine Quittung der Zahlung besagt: «Hiermit bestätigt die Hausgemeinschaft, von Frau Doris Reusser 300 Franken erhalten zu haben für die Benutzung des Vorplatzes zum Wenden.»

«Was passiert mit diesem Geld?»

Die gesetzliche Lage ist derweil verzwickt: Eigentlich müssten die Bewohner eine Verletzung des Parkverbotes bei den Behörden geltend machen.

Bau-Geschäftsführerin Reusser geht es nicht ums Geld, die Sache fühle sich für sie aber «wie ein Kuhhandel» an. Und sie wundert sich, ob bei der Hausgemeinschaft intern alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen ist. «Haben die drei Männer wirklich für alle Stockwerkeigentümer gesprochen? Was passiert mit dem Geld, wie wird dieses versteuert?», fragt sie. Für Doris Reusser ist klar: Sauber war die Aktion nicht.

Die Hausverwaltung selbst war für die Zeitung nicht erreichbar.

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