Wegen des Verkaufs chinesischer Kopien des Sessels von Desinger Charles Eames ist ein Möbelverkäufer von der Walliser Justiz verurteilt worden.
Walliser Justiz
Die Ausstellung «Die Moebel von Charles und Ray Eames - Produkte, Prozesse, Prototypen». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit gezielten Investitionen in gesündere Ernährung könnten nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit Millionen Menschenleben gerettet werden.

Wegen des Verkaufs chinesischer Kopien des berühmten Sessels des amerikanischen Designers Charles Eames: Ein Walliser Möbelverkäufer vom Bezirksgericht Martigny zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Er verstiess gegen Urheberrecht.

Die Nachlassverwalterin von Eames, die deutsche Vitra Collections mit Sitz in Muttenz BL, hatte den Besitzer von Descartes Möbel eingeklagt.

Jean-Daniel Descartes wurde beschuldigt, drei chinesische Kopien des berühmten Clubsessels «Lounge Chair and Ottoman» verkauft zu haben. Der 1956 entworfene Klassiker wird bis heute verkauft und gehört zu den bedeutendsten Werken des US-amerikanischen Designers Charles Eames.

Busse von 1920 Franken

Das Bezirksgericht Martigny folgte dem Antrag der Walliser Staatsanwaltschaft und verurteilte Descartes wegen Verstosses gegen das Bundesgesetz über das Urheberrecht. Und dies zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagen zu 160 Franken sowie zu einer Busse von 1920 Franken. Ausserdem entschied das Gericht, dass der Möbelverkäufer die vier nicht verkauften Kopien der Sessel vernichten muss.

Descartes behielt sich vor, beim Kantonsgericht Berufung gegen das Urteil einzulegen. Der Chef des Einrichtungshauses verteidigte sich vor Gericht damit, dass er nicht gewusst habe, dass der Eames-Sessel urheberrechtlich geschützt sei.

Er reise regelmässig nach China, um Möbel zu erwerben. Eine böswillige Täuschungsabsicht wies Descartes von sich. Er habe die Kunden immer darauf hingewiesen, dass es sich um «von Eames inspirierte» Möbelstücke handle.

Stückpreis zwischen 1500 und 2300 Franken

Drei der sieben zwischen 2010 und 2014 erworbenen Sessel verkaufte der Walliser zu einem Stückpreis zwischen 1500 und 2300 Franken. «Bei diesem Preis war klar, dass es sich nicht um ein Original handeln konnte», betonte Descartes.

Ein Original des Design-Klassikers, der auch im Museum of Modern Art in New York ausgestellt wird, kostet rund 7000 Franken.

Das Unternehmen Vitra Collections behält sich vor, den Fall vor ein Zivilgericht zu bringen, um die Gerichtskosten erstattet zu bekommen.

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