Waadt: Wurzeln der Fête des Vignerons reichen ins 17. Jahrhundert

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Vevey,

In der Stadt Vevey im Kanton Waadt findet vier bis fünf Mal pro Jahrhundert das Fête des Vignerons statt.

Waadt
Der Senn Patrick Menoud singt den legendären «Ranz des Vaches». (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Freilichtspektakel Fête des Vignerons findet vier bis fünf Mal pro Jahrhundert statt.
  • Das Lichtspiel ist die einzige Tradition, die als Weltkulturerbe anerkannt wurde.

Vier bis fünf Mal pro Jahrhundert, einmal pro Generation, findet in Vevey im Kanton Waadt die Fête des Vignerons statt. Das Freilichtspektakel feiert die Weinbaukultur der Region. Sie ist die erste lebendige Schweizer Tradition, die von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wurde.

Die Anfänge der in der Deutschschweiz wenig bekannten Fête des Vignerons sind rätselhaft.

Geschichtsträchtige Vereinigung im Waadt

Eines ist sicher, ihre Geschichte ist stark mit derjenigen der Weinbruderschaft von Vevey verbandelt, der sogenannten Confrérie des Vignerons. Eine Vereinigung, die höchst wahrscheinlich schon im Mittelalter bestand.

Damals hiess sie noch Abbaye de l'Agriculture und war ein Zusammenschluss der Grundbesitzer. Ihre Aufgabe war es, Weingüter zu besuchen, zu kontrollieren und die Arbeit der Rebbauern zu beurteilen.

Festumzug in Vevey

Im 17. Jahrhundert veranstaltete die Zunft jedes Jahr einen schlichten Festumzug durch das Städtchen Vevey im Kanton Waadt am Ufer des Genfersees. Die Parade, die Jahr für Jahr mehr Zuschauer anzog, folgte im Anschluss an die Generalversammlung. Bei dieser wurden die Arbeit der Rebbauern bewertet.

Um 1770 setzte sich die Confrérie des Vignerons zum Ziel, die Perfektionierung des Rebbaus zu fördern. Gute Arbeit der Rebbauern sollte belohnt werden. Die Besten ihres Fachs wurden prämiert.

Durch die Krönungszeremonie der besten Arbeiter verwandelte sich die ursprüngliche Parade allmählich in die Fête des Vignerons. Geburtsstunde ist das Jahr 1797: Damals wurde auf dem Marktplatz eine erste Bühne für 2000 Schaulustige errichtet, damit diese an der Krönung teilnehmen konnten.

Verschiedene Neuerungen im Laufe der Zeit

Ab 1819 wurde das Fest nach den vier Jahreszeiten gegliedert.

Im Laufe der Zeit kamen Neuerungen hinzu. 1819 wurde der Kuhreihen «Ranz des vaches» eingeführt, das Lied der Kuh- und Schafhirten auf der Alp. Das bekannteste Musikstück des Waadtländer Winzerfests stammt allerdings aus dem Nachbarkanton Freiburg.

Es gab zwei Aufführungen, und die Sitzplätze kosteten zwischen einem und drei Franken. Die Fête des Vignerons hatte ein Budget von 16'000 Franken und schrieb ein Defizit von 9700 Franken.

In den folgenden Jahren gewann der Anlass sukzessive an Grösse. 1833 verdoppelten die Organisatoren die Anzahl der Sitzplätze auf 4000 bei zwei Vorführungen. 1851 bot die Arena bereits Platz für 8000 Gäste und 1865 für 10'500 Schaulustige bei je drei Vorführungen.

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