Jahrelang galt Vögele Shoes als Traditionshaus in der Schuhbranche. Jetzt stellt das Unternehmen per Ende Jahr den Betrieb ein und entlässt 131 Angestellte.
Vögele Shoes
Karl Vögele betreibt unter andrem die Kette «Vögele Shoes.» (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schuhfirma Vögele stellt per Ende 2022 seinen Betrieb ein.
  • Heute umfasst das Unternehmen noch 27 Filialen, alle 131 Mitarbeitenden werden entlassen.

Seit längerer Zeit wird das Schuhhaus Vögele von Krisen geplagt. Ab diesem Sommer sollte das Unternehmen innerhalb vier Monaten erneut versuchen, rettende Sanierungsmassnahmen umzusetzen. Mit dieser provisorischen Nachlassstundung sollten zumindest Teile des Geschäfts gerettet werden, um diese dann weiterzuführen.

Doch die Massnahmen führten endgültig zum Ende von Vögele. Besitzer Christian Müller schreibt am Mittwoch in einem Communiqué: «Wir haben insbesondere im vergangenen Monat einen massiven und in dieser Form nicht planbaren Rückgang der Nachfrage erleben müssen.»

Das habe die revidierte Gesamtstrategie der Firma «akut» infrage gestellt. Daher wurde Vögele Shoes – in Absprache mit der zuständigen Sachwalterin – Mitte Oktober in die definitive Nachlassstundung geschickt. Davor hatte der «Blick» darüber berichtet.

Vögele Shoes verkauft Restbestand

Die Geschäftstätigkeit von Vögele Shoes werde nun voraussichtlich per spätestens Ende 2022 eingestellt, so das Communiqué weiter. Von dem Entscheid betroffen seien 131 Mitarbeitende in 27 Filialen und am Hauptsitz in Uznach. Vor ein paar Jahren hatte Vögele noch mehr als 200 Filialen betrieben.

Die Verantwortlichen von Vögele stünden «in engem Kontakt» mit den Betroffenen und den Gewerkschaften. Zudem liefen Gespräche mit den Partnern, um die Abwicklung der Standorte und Warenbestände bis Ende Jahr geordnet zu organisieren. Der Restbestand wird bis Ende Jahr komplett verkauft.

Vögele Shoes
Vögele Shoes wirbt mit Rabatten für den Ausverkaufe einer Filiale. - Keystone

Die jüngste Geschichte des Unternehmens ist turbulent. Im Juni 2018 wurde es an die polnische CCC Group verkauft. Doch diese wurde mit dem Schweizer Unternehmen nicht glücklich und verkaufte es erst vergangenes Jahr weiter an Müllers CM.Shoes GmbH.

Die Aktionäre wollten die Gruppe «in eine noch stärker digitale Zukunft» führen, wie es damals hiess. Das Unternehmen hatte bereits vor der Coronakrise mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Es erlebte durch die Coronapandemie und die damit verbundenen vorübergehenden Schliessungen jedoch einen zusätzlichen Dämpfer.

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