Visa und Mastercard: Schweizer Händler fordern Schadenersatz
Schweizer Händler fordern Schadenersatz von Mastercard und Visa. Im Zentrum steht die Kritik an den sogenannten Interchange Fees.

Mehr als 36 Unternehmen, darunter Coop, Swiss und DER Tour, haben beim Zürcher Handelsgericht eine Klage eingereicht. Sie werfen den Kreditkartenkonzernen vor, die Gebühren einseitig festzulegen und damit gegen das Kartellgesetz zu verstossen, wie die «Handelszeitung» berichtet.
Die Händler verlangen in einer Sammelklage die Rückzahlung von unrechtmässig erhobenen Gebühren der letzten drei Jahre. Es geht um einen Schadenersatz im dreistelligen Millionenbereich.
Visa und Mastercard: Interchange Fees im Fokus der Kritik
Die Interchange Fees werden bei jeder Kartenzahlung fällig und kommen den Banken zugute, die die Karten ausgeben. Laut den Klägern erzielten die Anbieter mit diesen Gebühren jährlich einen missbräuchlichen Gewinn in Milliardenhöhe, so die «Handelszeitung».
Visa und Mastercard betonen, dass die Gebühren von der Wettbewerbskommission (Weko) anerkannt seien. Visa erklärt, die Gebühren seien notwendig, um Innovationen zu fördern und Kunden vor Betrug zu schützen, wie «finanzen.ch» berichtet.

Die Händler haben in den letzten Jahren auch versucht, die Gebühren politisch zu senken. Im Parlament scheiterten entsprechende Vorstösse jedoch oder wurden stark abgeschwächt, wie die «Handelszeitung» erläutert.
Sollte das Gericht die Gebühren als missbräuchlich einstufen, könnte das die Praxis der Weko infrage stellen. Die Entscheidung hätte weitreichende Folgen für Banken und Kartenanbieter in der Schweiz.