Alle zwei Sekunden stirbt eine Person unter 70 an einer unübertragbaren Krankheit. Mit bekannten Interventionen will die WHO den Krankheiten den Kampf ansagen.
Frische Luft und Bewegung: Sport ist eine der Massnahmen, um nicht übertragbare Krankheiten zu reduzieren. (Symbolbild)
Frische Luft und Bewegung: Sport ist eine der Massnahmen, um nicht übertragbare Krankheiten zu reduzieren. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI
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Das Wichtigste in Kürze

  • 74 Prozent aller Todesfälle weltweit sind auf unübertragbare Krankheiten zurückzuführen.
  • Diese Zahl könnte laut WHO mit bekannten Interventionen gesenkt werden.
  • Damit könnten bis 2030 39 Millionen Menschenleben gerettet werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und andere nicht übertragbare Krankheiten werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit unterschätzt. Alle zwei Sekunden sterbe auf der Welt ein Mensch unter 70 Jahren an einer solchen Krankheit. Dies berichtete die WHO am Mittwoch.

Es sei bekannt, was dagegen zu tun sei. So Bente Mikkelsen, Leiterin der Abteilung für nicht übertragbare Krankheiten (NCD) bei der WHO in Genf.

«Wir müssen die Interventionen nur überall umsetzen.» Dazu gehörten eine Reduzierung des Tabakkonsums, eine gesündere Ernährung, weniger Alkohol, mehr Sport und bessere Luft. Aber 85 Prozent der Kranken lebten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, schreibt die WHO in ihrem Bericht. Sie hätten bei einer Erkrankung oft wenig Aussicht auf angemessene Behandlung.

Gesundheitsausgaben können Nutzen bringen

Zusätzliche Gesundheitsausgaben von 140 Milliarden Dollar bis 2030 könnten diesen Ländern einen wirtschaftlichen Nettonutzen von 2,7 Billionen Dollar bringen. Dies unter anderem, weil behandelte Kranke wieder arbeiten können.

Nicht übertragbare Krankheiten seien für 74 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Wenn die bekannten und wirksamen Interventionen umgesetzt würden, könnten bis 2030 weltweit 39 Millionen Menschenleben gerettet werden. Zusätzlich könnten unzählige Menschen länger und glücklicher leben, heisst es in dem Bericht.

Die WHO startet gleichzeitig ein interaktives Datenportal, in dem sich die Lage in jedem Land der Welt anschauen lässt. Dort zeigt sich, dass unter anderem etwa Schweden, Norwegen, Italien und Australien am wenigsten durch nicht übertragbare Krankheiten belastet sind. Die Datenlage ist aber nicht in allen Ländern gleich gut.

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