Ist die Flüchtlingssituation im Grenzort Chiasso TI wirklich so angespannt, wie es in Schlagzeilen behauptet wird? Nein, sagen lokale Politiker.
Chiasso
Ein Asylsuchender am Bahnhof Chiasso. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Chiasso sorgt mit einem angeblichen Asyl-Chaos für Schlagzeilen.
  • In der Grenzstadt wird jedoch viel Wert auf Integration gelegt.
  • Die hohe Flüchtlingszahl verunsichere vor allem die ältere Bevölkerung.
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Seit Monaten sorgt die Grenzstadt Chiasso im Tessin für Schlagzeilen. Und das vor allem negativ. Von einem Asylnostand und einer angespannten Flüchtlingssituation ist die Rede. Doch stimmt das auch?

Dem widerspricht das ehemalige Regierungsmitglied Roberta Pantani ganz klar. «In Chiasso lebt man gut», betont sie gegenüber SRF.

Natürlich habe der Grenzort Probleme – auch mit Asylsuchenden. Aber: «Wir kümmern uns um diese Probleme. Wir werden sie wie immer lösen.»

Bundesasylzentrum Chiasso
Das Bundesasylzentrum in Chiasso TI.
Roberta Pantani
Roberta Pantani politisiert für die Lega dei Ticinesi.
Tessin
Tessiner Grenzwächter nehmen Asylsuchende in Chiasso in Empfang. (Archivbild)
Chiasso Bundesasylzentrum
In Chiasso wird auf Integration gesetzt.

So wurde in Chiasso kürzlich ein leerstehendes Gebäude in ein Sozialisierungszentrum für Migrantenfamilien umgewandelt. 150 Mütter und Väter lernen dort nun Italienisch, während sich ihre Kinder im Spielzimmer amüsieren.

Pantani, die eigentlich der rechtspopulistischen Lega dei Ticinesi angehört, sagt dazu stolz: «Das hier ist der Beweis, wie wir in Chiasso für ein friedliches Zusammenleben arbeiten.»

Asylsuchende sollten besser verteilt werden

Auch Gemeindepräsident Bruno Arrigoni (FDP) äussert sich zum angeblichen Asylnotstand und beschwichtigt: «Das, was da erzählt wird, stimmt nicht. Und es ist auch falsch, immer nur über die wenigen Asylsuchenden zu sprechen, die Probleme machen.» Die hohe Flüchtlingszahl verunsichere zudem vor allem die ältere Bevölkerung.

Sind Sie zufrieden mit der Schweizer Asylpolitik?

Doch um ein Asyl-Chaos auch künftig zu verhindern, nimmt der Politiker Bund und Kanton in die Pflicht: «Wir wünschen uns, dass die Asylsuchenden besser verteilt werden», so Arrigoni.

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