Die Klimabewegung sorgt seit zwei Monaten für Demos, Streiks und Schlagzeilen. Wie geht der Kampf der Schüler gegen den Klimawandel weiter?
klimademo zürich
Klimademo in Zürich an diesem Wochenende. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Monate dauern die Klimastreiks - wie geht es weiter?
  • Klima-Aktivisten erklären, was die Bewegung jetzt tut.

Was ist bisher passiert?

Seit Mitte Dezember laufen die Klimastreiks: Schülerinnen und Schüler demonstrieren gegen den Klimawandel. Vorbild für die Bewegung ist die schwedische Schülerin Greta Thunberg.

In der Schweiz fand am 2. Februar eine nationale Klimademonstration statt, sie gilt als grösste Demonstration der letzten Jahre.

In verschiedenen Städten wird jeden Freitag gestreikt, so auch dieses Wochenende wieder. Die Bewegung erreichte auch Schaffhausen und Chur. «Die Bewegung flirrt vor Energie!», sagt Nadia Kuhn (21), Aktivistin aus Zürich.

Verliert die Klima Bewegung an Schwung?

Seit über zwei Monaten wird gestreikt und demonstriert. Verleidet den Schülern jetzt das Streiken? Nein – so die klare Antwort von verschiedenen Aktivisten.

Auch Marie-Claire Graf (22) ist weiterhin Feuer und Flamme für die Bewegung gegen den Klimawandel. Besonders die geplante weltweite Demonstration helfe. «Der globale Streik gibt enorm Energie und Zulauf, wir wachsen immer noch stark und sind langsam besser koordiniert», sagt Graf.

Auch Aktivist Dominik Waser (21) will nichts von einem Abflachen wissen. «Ich bin überzeugt, dass die Bewegung jetzt an Stabilität gewinnt», sagt Waser.

Gibt es Widerstand gegen die Schülerstreiks?

Da die Schüler jeweils am Freitag streiken, gab es vereinzelt Kritik, etwa auch von SVP-Politikern. Und wie reagieren die Lehrer auf die leeren Schulbänke? Man finde sich, sagt Marie-Claire Graf: «Die meisten Probleme konnten durch beidseitiges entgegenkommen gelöst werden».

Da die Streiks bereits über zwei Monate dauern, will man jetzt gewisse Anpassungen machen. «Es schwierig für Lehrpersonen, wenn wir beispielsweise immer um 9 Uhr streiken und dann immer ein bestimmtes Fach verpassen», sagt Nadia Kuhn.

Jetzt passe man die Zeit an und wolle vermehrt über Mittag streiken. «So können sich auch Lernende und Arbeitende unseren Streiks anschliessen», so Kuhn.

Ziel Klimawandel stoppen - was wurde schon erreicht?

Die Klimabewegung fordert, dass die Schweiz den Klimanotstand ausruft. Ausserdem solle die Schweiz bis 2030 ihren CO2-Ausstoss auf null senken, um den Klimawandel zu stoppen.

Die Forderungen wurden zum Teil bereits von der Politik gehört. Die Forderung vom Notstand geht ins Parlament. Die Forderung von der starken Reduktion des CO2-Ausstosses scheint etwas gar ambitioniert. Immerhin: Auch das Pariser Klimaabkommen verpflichtet die Schweiz den Ausstoss auf null zu senken, aber mit etwas mehr Zeit, bis 2050.

Gleiches will die Gleschter-Initiative, sie will das Reduktionsziel in der Verfassung verankern und findet auch Sympathien von der FDP.

Wie geht es weiter?

Am 15. März ist ein globaler Klimastreik geplant. Daneben finden jeweils weiterhin Klimastreiks in den Regionen statt. Man suche aber auch vermehrt den Kontakt zur Wirtschaft und übe Druck auf die Politik aus, sagt Dominik Waser. «Wir überlegen uns, wie wir auf die Wahlen Einfluss nehmen können», sagt der Klima-Aktivist.

Ausserdem erarbeite man einen Codex, mit dem sich Firmen für gewisse Ziele der Klimabewegung verpflichten können. Klar ist: Die Klimabewegung hat sich besser organisiert und wird weiterhin auf der Strasse anzutreffen sein.

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